• 07.07.2004 10:39

  • von Fabian Hust

Der Wind, der Wind, das himmlische Kind...

Denis Chevrier erklärt, warum sich Magny-Cours und Silverstone ähnlich sind und der Wind ein großes Problem ist

(Motorsport-Total.com) - Für das Renault-Team geht es an diesem Wochenende nach Silverstone, nach Frankreich ist der Große Preis von Großbritannien praktisch das zweite Heimrennen innerhalb von einer Woche, denn das Team besitzt sowohl in Frankreich als auch in Großbritannien eine Niederlassung. In Frankreich kümmert man sich um den Motor, in England um das Chassis.

Titel-Bild zur News: Antonio Pizzonia

Regen und Wind, das kennt man aus Silverstone...

Wie Renaults Motorenchef Denis Chevrier erklärt, sind sich die beiden Rennstrecken von Magny-Cours und Silverstone in Bezug auf die Anforderungen an den Motor sehr ähnlich. So wird der Motor auf der französischen Rennstrecke zu 61 Prozent unter Volllast genutzt, in Großbritannien sind es 62 Prozent. In Magny-Cours ist das längste Vollgasstück 12,5 Sekunden lang, in Silverstone sind es 12,2 Sekunden.#w1#

"Silverstone ist der erste klassische Straßenkurs der Saison, den wir besuchen, und er stellt für die Teams und Fahrer immer wieder eine Herausforderung dar", so der Franzose. "Vom Motor wird nur eine leicht andere Charakteristik als in Magny-Cours verlangt, da es mir Hochgeschwindigkeitskurven gibt, die der Fahrer durchfahren muss."

Chevrier weiß, was in Silverstone jedoch die größte Herausforderung ist: der Wind. Dieser ist auf Grund der offenen Lage der Rennstrecke unberechenbar und kann somit auch nicht bei den Testfahrten simuliert werden: "Wie in Barcelona bläst der Wind ständig parallel zur Boxengerade und es ist die Frage, ob man sich an einen Gegenwind oder einen Rückenwind anpassen muss."

"In Silverstone kann sich die Windrichtung jedoch auch sehr schnell verändern. Dies bedeutet, dass sich beinahe von Runde zu Runde der Punkt, an dem man die Höchstgeschwindigkeit erreicht, von der 'Hangar Straight' zur Boxengerade vor der 'Copse Corner' verschiebt."

"Ironischerweise ist diese Herausforderung jedoch nicht so ernst zu nehmen, wie es zunächst erscheinen mag, dies liegt an der Natur des Layouts von Silverstone. Im Endeffekt ist dies ein Rechteck, das bedeutet, dass Gegenwind in der 'Hangar Straight' Rückenwind in der 'Club Corner' in Richtung 'Abbey' sein wird, das gleiche gilt für die Boxengerade und die Sektion zwischen 'Stowe' und 'Club'."

Der Wind ist eher ein Problem für die Fahrer als für die Ingenieure, wie Denis Chevrier erklärt: "Denn sie müssen sich ständig an das Verhalten des Autos anpassen, das sich von Kurve zu Kurve verändern kann. Unter solchen Bedingungen ist es eine sehr schwierige Aufgabe, das Limit des Autos richtig einzuschätzen."