• 09.04.2009 16:15

Danner glaubt nicht an Diffusor-Verbot

Ex-Formel-1-Pilot Christian Danner sieht keinen Spielraum für das FIA-Berufungsgericht: "Keine neuen Beweise" - Hoffnung auf Weitblick in Lügen-Affäre

(Motorsport-Total.com/SID) - Der frühere Formel-1-Pilot Christian Danner glaubt nicht an ein nachträgliches Verbot der Doppel-Diffusoren und hofft auf Weitblick des Automobil-Weltverbandes FIA in der "Lügen-Affäre". Das Berufungsgericht der FIA entscheidet am kommenden Dienstag in Paris über die Legalität der umstrittenen Diffusoren. Rund zwei Wochen später berät das World Motor Sport Council des Weltverbandes bei einer außerordentlichen Sitzung am 29. April über mögliche Sanktionen gegen McLaren-Mercedes.

Titel-Bild zur News: Christian Danner

Christian Danner sieht Brawn, Williams, und Toyota auf der sicheren Seite

"Ich denke, dass im Diffusor-Streit für Brawn, Toyota und Williams entschieden wird. Diese Teile sind von den Spezialisisten der FIA geprüft und für in Ordnung befunden worden. Und normalerweise werden solche Beschlüsse nur bei einer neuen Beweislage geändert", sagte Danner dem Sport-Informations-Dienst 'SID': "Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass es neue Beweise gibt. Deshalb wird da meiner Meinung nach nichts passieren."#w1#

Dagegen sieht Danner in der "Lügen-Affäre" um Weltmeister Lewis Hamilton die Gefahr, dass die Silberpfeile eine drakonische Strafe erhalten könnten, vielleicht sogar den Ausschluss aus der WM. "Diese Möglichkeit besteht auf jeden Fall, aber ich hoffe natürlich darauf, dass es nicht dazu kommt und die FIA in dieser Angelegenheit mit Weitblick entscheidet", sagte Danner. Der Ausschluss eines Teams käme in den aktuell schwierigen Zeiten unpassend. "Es wäre das falsche Signal, die Formel 1 von 20 auf 18 Teams zu reduzieren", so Danner.

Die FIA hatte nach der Falschaussage von Hamilton vor den Rennkommissaren in Melbourne und der nachträglichen Disqualifikation des Briten sein Team zu einer Anhörung vorgeladen. 2007 hatte das World Council ebenfalls bei einer außerordentlichen Sitzung die Silberpfeile in der Spionage-Affäre zur Rekordgeldstrafe von 100 Millionen Dollar (damals 72 Millionen Euro) verurteilt.

Im Diffusor-Streit sieht Danner bei einer Freigabe des Systems natürlich auch, dass die übrigen Teams eine gewisse Zeit benötigen, diese Bauteile auch für ihre Autos zu entwickeln. "Aber das ist immer so, wenn einer ein gutes Auto gebaut hat. Dann dauert es eine Zeit, bis die anderen den Rückstand aufgeholt haben", sagte er: "Wenn die Lösung legal ist, dann waren Brawn, Toyota und Williams einfach cleverer."