Carabante: "Beziehung zu Ecclestone exzellent"

im Vorjahr hatte Ecclestone die drei neuen Teams als "Krüppel" beschimpft, jetzt spricht HRT-Besitzer Carabante von einer von Anfang an exzellenten Beziehung

(Motorsport-Total.com) - HRT hat sich nach einem schwierigen Saisonstart zwar erfangen, die ambitionierten Ziele, die man sich nach dem ersten Jahr gesteckt hatte, konnte man aber bisher nicht annähernd erreichen. Die Truppe um Teamchef Colin Kolles muss auch 2011 mit einem Minibudget auskommen, dennoch hatte Besitzer Jose Ramon Carabante vor einiger Zeit angekündigt, dass man schon beim kommenden Grand Prix in Spanien nicht nur Marussia-Virgin, sondern auch Lotus überflügeln möchte - dabei handelt es sich aber wohl nur um Wunschdenken.

Titel-Bild zur News: Jose Ramon Carabante (Teambesitzer)

Carabante dürfte Ecclestone die demütigenden Aussagen verziehen haben

Trotzdem wiederholt Carabante nun gegenüber 'SportsPro' sein Ziel: "In unserem zweiten Jahr wollen wir den Menschen das HRT-Projekt zeigen und beweisen, dass es attraktiv und ambitioniert ist. Sportlich gesehen wollen wir Zehnter in der Konstrukteurs-WM werden. Wir arbeiten hart daran, das zu erreichen."

Obwohl man auch in der zweiten Saison zu den absoluten Hinterbänkler-Team zählt und beim Saisonauftakt in Melbourne sogar an der neu eingeführten 107-Prozent-Regel gescheitert war, bereut der spanische Immobilien-Manager nicht, den Schritt in die Königsklasse des Motorsports getan zu haben: "Wir wussten von Anfang an, dass es ein großes Risiko birgt und es sich um eine schwierige Aufgabe handelt, in die Formel 1 einzusteigen. Es hat sich als genau das herausgestellt, aber wir haben bewiesen, dass wir vorbereitet sind, die Herausforderung anzunehmen."

Auch aus finanzieller Sicht steht Carabante nach wie vor hinter dem Projekt, obwohl es bisher nicht gelang, einen Investor an Land zu ziehen, der Anteile am Rennstall übernimmt: "Offensichtlich haben wir finanziell gesehen nicht die beste Zeit erwischt und als neues Team mussten wir erst beweisen, dass unser Projekt solide ist. Wir sind aber davon überzeugt, dass die Formel 1 aus wirtschaftlicher Sicht die beste Plattform für eine Firma ist und dass wir im Laufe der Saison wichtige Einigungen erreichen werden."

Vor allem die gute Beziehung zu Formel-1-Boss Bernie Ecclestone ist laut Carabante ein wichtiger Faktor beim Vorankommen des Teams: "Meine Beziehung zu ihm ist exzellent. Er hat uns vom ersten Tag an unterstützt und es ist für mich ein Privileg, dass er mir bei jedem Thema mit seinem Rat zur Seite steht." Eine überraschende Aussage, schließlich hatte der Brite die drei Neueinsteiger-Teams noch im Vorjahr herablassend als "Krüppel" bezeichnet.