Ecclestone: Mosley am Rückstand der neuen Teams schuld

Statt wie bisher Lotus & Co. zu attackieren, gibt Bernie Ecclestone nun Max Mosley die Schuld an deren großen Rückstand auf die Konkurrenz

(Motorsport-Total.com) - Im Vorjahr öffnete der damalige FIA-Boss Max Mosley die Formel 1 für drei neue Teams, um die Automobilhersteller unter Druck zu setzen. Eine Spaltung der "Königsklasse" stand zur Debatte, zudem zwang die Wirtschaftskrise die Hersteller in die Knie. Das Auseinanderbrechen konnte abgewendet werden und während Toyota und BMW die Formel 1 verließen, gab es mit Lotus, Virgin und HRT drei Neuankömmlinge.

Titel-Bild zur News: Bernie Ecclestone (Formel-1-Chef), Max Mosley (FIA-Präsident)

Meinungsverschiedenheit: Ecclestone attackiert Ex-Partner Mosley

Doch anstatt die etablierten Teams herauszufordern, krochen die drei Neulinge dem Feld meist mit Respektabstand hinterher. Die Gründe liegen auf der Hand: Da die Entscheidung erst mitten in der Saison 2009 fiel, welche Teams nun den Zuschlag erhalten, war die Vorbereitungszeit äußerst begrenzt. Zudem lockte Mosley die Teams mit der geplanten Budgetobergrenze von 45 Millionen Euro, die aber schließlich nie umgesetzt wurde.

Meinungsumschwung bei Ecclestone

Die schwachen Leistungen rissen Formel-1-Zampano Bernie Ecclestone zu einigen abfälligen Bemerkungen hin - er schimpfte: "Sie tun nichts für uns, sie sind nur peinlich. Wir müssen einige dieser Krüppel loswerden." Doch nun schlägt der Brite mildere Töne an - und attackiert hingegen Mosley.

Im Vorwort des 'Official Formula 1 Season Review 2010' zeigt er Verständnis für Lotus & Co.: "Die Probleme der neuen Teams waren nicht ihre eigene Schuld, muss man in aller Fairness sagen. Es war in Wahrheit Mosleys Fehler, der ihnen gesagt hat, dass sie um 30 Millionen Pfund (damals umgerechnet 45 Millionen Euro, Anm.) an der Konkurrenz teilnehmen können."

Lob für Todt

Jetzt möchte er ihnen aber keine Prügel in den Weg legen: "Sie sind jetzt hier und solange sie nicht wie Bettler herumlaufen, ist es gut sie dabei zu haben." Möglicherweise ist der Einstieg des russischen Luxus-Sportwagenherstellers Marussia ein Grund für Ecclestones Meinungsumschwung. 2014 soll die Formel 1 erstmals in Sotschi gastieren - Russland ist ein wichtiger Zukunftsmarkt. Mit herablassenden Aussagen würde er die stolzen Partner schnell vergraulen.

Stattdessen kritisiert der 80-Jährige nun lieber seinen ehemaligen Partner Mosley und lobt dafür dessen Nachfolger Jean Todt, der einen anderen Führungsstil pflegt und mehr im Hintergrund die Fäden zieht. "Jean ist ein komplett anderes Tier als Max", meint Ecclestone. "Ich hatte kürzlich mit ihm Dinner und wir haben darüber geredet, dass er dieses Jahr 51Länder besucht hat, er war also ziemlich auf Achse. Es ist gut, dass die Formel 1 ihre Probleme nun selbst lösen kann."

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