Button: Letzter Testtag "bitter nötig"

Jenson Button ist im MP4-28 noch weit von einem komfortablen Gefühl entfernt - Im Falle weiterer Wetterkapriolen sieht der Brite das McLaren-Team im Rückstand

(Motorsport-Total.com) - Auch wenn die ersten zwei Tage der letzten Testwoche vor dem Start der neuen Formel-1-Saison aufgrund der Witterungsbedingungen noch weniger Rückschlüsse zuließen als ohnehin, so kristallisiert sich eine Beobachtung mehr und mehr heraus: Die Performance von McLaren ist und bleibt eines der größten Fragezeichen im Feld.

Titel-Bild zur News: Jenson Button

Jenson Button hofft auf einen trockenen Abschluss der Barcelona-Testwoche Zoom

Zwar schloss Jenson Button die Tageswertung am Freitag nach insgesamt 72 Runden auf Platz zwei hinter Lotus-Pilot Romain Grosjean ab, doch wirklich schlau wurde der Brite aus dem neuen Chrompfeil auch an seinem vorletzten Einsatztag vor dem Saisonauftakt nicht. Speziell der Umgang mit den Pirelli-Reifen bereitet Sorgen. Das Team setzte Kameras ein, um das Verhalten der Walzen am MP4-28 genau aufzuzeichnen.

Im McLaren-Lager kommt es nun darauf an, die beiden verbleibenden Testtage optimal zu nutzen. "Wenn wir zwei reibungslose Tage erleben, dann sollten wir für Australien bereit sein. Wenn wir aber weitere Zeit verlieren, dann wird es schwierig", unterstreicht Button, dass sowohl er selbst als auch Teamkollege Sergio Perez mit dem neuen Boliden noch lange nicht so vertraut sind, wie es für den aktuellen Zeitpunkt der Saisonvorbereitung vorgesehen war.


Fotos: McLaren, Testfahrten in Barcelona


Neben dem Fragezeichen Reifen ortet Routinier Button vor allem in puncto Setup des MP4-28 noch Nachholbedarf. "Eine Setup-Veränderung nimmt sehr viel Zeit in Anspruch. Das mag bei einem neuen Auto normal sein, doch für meinen Geschmack dauert es derzeit einfach zu lange. Dadurch verbringen wir sehr viel Zeit in der Box und können auf der Strecke nicht die gewünschten Vergleiche anstellen. Heute war im Grunde der erste Tag, an dem ich beim Setup eine Richtung gefunden habe, doch bis zum ersten Rennen gibt es noch viel zu tun."

Von einer Alarmstimmung im Lager der Chrompfeile will Button dennoch nichts wissen. "Ich mag es, wie sich das Auto fahren lässt. Es gibt nichts daran, das mir einen Schrecken einjagen würde. Ich bin nicht beunruhigt und ich bin auch nicht aufgeschreckt. Ich freue mich auf meinen letzten Testtag", sagt der Weltmeister von 2009, unterstreicht aber nachhaltig: "Dieser ist bitter nötig." Am Samstag - gemäß Wettervorhersage der erste trockene Testtag in dieser Woche - peilt die Truppe aus Woking mit Perez im Cockpit die Evaluierung von neuen mechanischen und aerodynamischen Teilen an.

Ex-Formel-1-Pilot Martin Brundle, inzwischen Experte für 'Sky Sports F1' lässt wissen: "Es besteht kein Zweifel daran, dass im Fahrerlager derzeit die Meinung vorherrscht, wonach McLaren nicht mit Red Bull mithalten kann." Der Brite beruft sich dabei vor allem auf die Beobachtungen der Longruns. Button hat dazu seine eigene Meinung: "Natürlich schauen auch wir uns die Zeiten an. Diese zu verstehen, fällt aber zum jetzigen Zeitpunkt sehr schwer. Ich weiß im Moment überhaupt nicht, wer schnell ist und wer nicht. Was mir aber auffällt, ist, dass der Mercedes das einzige Auto ist, das konstant zu sein scheint."