Button gesteht: "Habe einige Fehler gemacht"

Erstmals hat Jenson Button zugegeben, dass auch er selbst in der Wechselaffäre zwischen BAR und Williams Fehler gemacht hat

(Motorsport-Total.com) - Am 5. August dieses Jahres flatterte knapp vor Mitternacht aus dem Williams-Werk in Grove völlig unerwartet eine Pressemitteilung in unsere Redaktion. Inhalt: Jenson Button wechselt zurück zu BMW-Williams. Das Genfer 'Contract Recognition Board' freilich sah dies anders und hab in einem schlagzeilenträchtigen Streit schlussendlich BAR-Honda Recht, wo der 24-Jährige nun auch in der kommenden Saison fahren muss.

Titel-Bild zur News: Jenson Button

Optimistischer Blick in die Zukunft: Button ist doch gerne bei BAR-Honda

Unter dem unsäglichen Verwirrspiel zwischen den beiden Teams hat vor allem Buttons Reputation gelitten. Lange hat er jeden öffentlichen Kommentar zu dem, was vorgefallen ist, verweigert, nun hat er dem 'Guardian' gegenüber aber erstmals ausgepackt - und dabei offen zugegeben: "Ich habe einige Fehler gemacht. Ich glaube, dass alle, die an der Sache beteiligt waren, zu irgendeinem Zeitpunkt irgendeinen Fehler gemacht haben."#w1#

"Habe keine Ahnung von der rechtlichen Seite"

Die Hauptverantwortung sieht er dennoch nicht bei sich selbst, sondern bei den Beratern, die ihn haben glauben lassen, dass er trotz gezogener Option seitens BAR-Honda das Team verlassen hätte können: "Ich war zuvor nie in einer solchen Situation und ich habe keine Ahnung von der rechtlichen Seite der Dinge. Also höre ich einfach zu, was mir die Leute dazu sagen. Ich dachte, wegzugehen sei das Richtige, aber das war es offensichtlich nicht."

Button nannte keine Namen, es ist jedoch kein Geheimnis mehr, dass er besonders von seinem Manager John Byfield und dessen Firma 'Essentially Sports', bei der er langfristig unter Vertrag steht, enttäuscht ist. Gerüchten zufolge soll er deshalb schon seit Wochen nach Möglichkeiten suchen, aus dem Abkommen auszusteigen, was sich jedoch denkbar schwierig gestaltet. Die besten Karten als Byfield-Nachfolger hätte Ex-Jaguar-Medienchef Nav Sidhu.

Prinzipiell hat der WM-Dritte der vergangenen Saison aber gar keine Lust mehr auf Politik: "In den letzten Monaten habe ich mehr über die rechtliche Seite der Dinge gelernt als in meiner ganzen Karriere davor. Das war sehr ermüdend. Die einzige Möglichkeit, einmal Frieden zu finden, war es, im Auto zu sitzen und zu fahren. Ich bin aber froh, dass jetzt alles auf dem Tisch liegt, und wenn ich ganz ehrlich sein soll freue ich mich sogar darauf, nächstes Jahr für BAR-Honda zu fahren."

Button hatte Angst, Honda könnte BAR verlassen

Weg wollte er bekanntlich nur aus dem Grund, dass er befürchtet hatte, Honda könnte sich als Motorenhersteller zurückziehen. Im Nachhinein sieht dieses Argument ziemlich fadenscheinig aus, denn bekanntlich hat sich der japanische Automobilkonzern inzwischen sogar zu 45 Prozent am Team aus Brackley beteiligt - mit der Absicht, langfristig einen reinrassigen Honda-Boliden zu bauen. Für diese Vision musste auch David Richards seinen Kopf hinhalten.

"Dass Honda jetzt Anteile hat, ist das Beste für BAR", freute sich Button. Aber: "Ich hätte nicht gedacht, dass es dazu kommen wird. Es war keine sehr bequeme Situation, nicht zu wissen, was passieren wird. Und wo würde BAR ohne Honda sein? Das hätte meine Zukunft unklar gemacht. Wenn man sich die jetzige Entwicklung anschaut, dass Honda 45 Prozent des Teams hält, dann ist das eine sehr, sehr angenehme Position."