Brawn fordert restriktivere Auspuffregeln

Mercedes-Teamchef Ross Brawn glaubt, dass die F-Schacht-Debatte von den grenzwertigen Auspuffsystemen ablenkt - Er fordert wirksamere Einschränkungen

(Motorsport-Total.com) - Derzeit befinden sich Red Bull und Mercedes im Schlagabtausch. Während Red-Bull-Teamchef Christian Horner der Meinung ist, dass das durch DRS ausgelöste Mercedes-F-Schacht-System beim Frontflügel nicht dem Reglement entspricht, weil es im Endeffekt vom Piloten bedient wird, forderte Mercedes von der FIA eine Reglement-Klarstellung im Bereich der Motormappings. Beim Renault-Motor im Heck des Red-Bull-Boliden will man verdächtige Geräusche gehört haben.

Titel-Bild zur News: Ross Brawn (Teamchef)

Mercedes-Teamchef Ross Brawn sind die Auspuffsystem ein Dorn im Auge

Auch mit den aktuellen Regeln beim Auspuff - stets eine Domäne von Red Bull - zeigt sich Mercedes-Teamchef Ross Brawn sich unzufrieden: "Vielleicht haben wir die Aufmerksamkeit von den Auspuffsystemen weggelenkt, denn die sind nicht einmal annähernd so, wie sich die FIA das vorgestellt hatte."

Brawn mit Auspuffeffekt unzufrieden

Er fordert gegenüber 'Formula1.com' für die kommende Saison eindeutigere Regeln, um eine Nutzung des Auspuffs für aerodynamische Zwecke endgültig zu unterbinden. "Nach der Unruhe, die es in der vergangenen Saison gab, versuchten wir ein Reglement zu finden, um den Effekt des Auspuffs zu neutralisieren. Der Streitpunkt war damals, dass der Motor als bewegliches aerodynamisches Teil verwendet wurde, denn die Auspuffgase wurden auf eine Art und Weise genutzt, um die Aerodynamik zu unterstützen."

Das Ziel, den Effekt des Auspuffs stark einzuschränken, ist seiner Meinung nach nicht gelungen: "Die aktuellen Auspuffsysteme sind nicht so wirkungsvoll wie im Vorjahr, aber es gibt sie immer noch. Die von uns, die sie nicht haben, werden sich diese Konzepte in den nächsten ein, zwei Monaten genau ansehen - und die Teams werden dann kollektiv zusammenarbeiten, damit es nächstes Jahr ein besseres Reglement gibt, um sie eliminieren."

Mercedes will beim Auspuff nicht nachrüsten

Auffällig ist, dass Mercedes - übrigens ähnlich wie Renault, Williams oder Force India - nicht im Besitz eines besonders innovativen Auspuffsystems ist. Red Bull, McLaren, Ferrari und auch Sauber loten in diesem Bereich hingegen die Grenzen aus. Brawn sieht dadurch aber keinen großen Nachteil für sein Team: "Es ist zwar wahr, dass kleine Dinge in der Formel 1 eine große Wirkung haben können, aber die Bemühungen, die man in so ein Auspuffsystem stecken würde, setzen wir lieber woanders ein."

Zudem ist er der Meinung, dass die aktuellen Mercedes-Probleme nichts mit dem Auspuff zu tun haben: "Wir hätten ein viel besseres Ergebnis haben können, wenn wir das Auto auf eine andere Art und Weise optimiert hätten", erklärt er. "Aber bei den vier Übersee-Rennen müssen wir jetzt mit dem leben, was wir haben. Wenn es dann in Europa weitergeht, dann gibt es einen Test in Mugello - das ist der Test, wo wir alles tun werden, dazu haben wir uns entschlossen."