• 11.10.2008 16:24

  • von Christian Nimmervoll & Dieter Rencken

Brawn erwartet 2009 größere Zeitabstände

Das neue Reglement soll zwar Überholmanöver erleichtern, doch die Zeitabstände dürften 2009 eher größer als kleiner werden

(Motorsport-Total.com) - Die neue Aerodynamik, die die Overtaking-Working-Group ausgearbeitet hat, die Hybridtechnologie KERS, das Comeback der Slicks - all das soll die Formel 1 ab 2009 wieder spannender machen. Rein von den Zeitabständen her ist das freilich kaum möglich, denn in Fuji lagen in den Freien Trainings teilweise bis zu 18 Fahrer innerhalb von einer einzigen Sekunde!

Titel-Bild zur News: Rennstart 2007

Noch nie zuvor lag das Feld so dicht beisammen wie in der laufenden Saison

Mario Theissen von BMW vermutet dahinter "zum Teil streckenspezifische Gründe", doch vor allem liegt die hohe Dichte im Formel-1-Feld am ausgereizten Reglement: Die Teams arbeiten seit vielen Jahren unter ähnlichen Voraussetzungen und haben sich daher Schritt für Schritt dem Limit angenähert. Eine umfassende Regeländerung, wie sie für 2009 geplant ist, müsste also theoretisch wieder für größere Zeitabstände sorgen.#w1#

Das kann sich Honda-Teamchef Ross Brawn gut vorstellen: "Das Feld wird sich unweigerlich weiter auseinanderziehen, vor allem am Anfang", gab er heute in Fuji gegenüber Journalisten zu Protokoll. "Es stimmt, dass das bedauerlich ist, denn im Training waren wir hier ganz hinten, aber wir hatten trotzdem nur gut eine Sekunde Rückstand. So knapp war es seit Jahren nicht mehr - und die Formel 1 ist derzeit knapper als die GP2!"

Und weiter: "Die Idee hinter den Regeländerungen ist, mehr Überholmanöver zuzulassen. Das Problem im Moment ist ja, dass man ganz knapp an jemanden ranfahren kann, aber dann ist ein viel zu großer Geschwindigkeitsunterschied notwendig, um tatsächlich zu überholen. Wir hoffen, dass das mit den neuen Autos einfacher wird, aber der Preis, den wir dafür zahlen werden, ist zumindest in der ersten Saison ein weiter auseinandergezogenes Feld."