Bourdais will bis Ende Juli eine Entscheidung

Sébastien Bourdais ist bei den Tests in Spa-Francorchamps recht gut unterwegs, erwartet nun eine Entscheidung bis spätestens Ende Juli

(Motorsport-Total.com) - Seit gestern ist Sébastien Bourdais in Spa-Francorchamps, wo er 2002 zuletzt ein Formel-, dafür aber umso mehr Sportwagenrennen bestritten hat, für das Toro-Rosso-Team im Testeinsatz. Für den ChampCar-Serienmeister handelt es sich möglicherweise um die wichtigsten Tage seines Rennfahrerlebens, wenn er sich seinen Traum von der Formel 1 doch noch erfüllen will.

Titel-Bild zur News: Sébastien Bourdais

Sébastien Bourdais fährt derzeit um einen Formel-1-Vertrag für 2008

Gestern lieferte er schon einmal einen soliden Job ab, denn bei schwierigen Bedingungen drehte er 53 Runden ohne große Fehler, was unterm Strich Platz acht bedeutete. Außerdem war er nur um gut eine halbe Sekunde langsamer als Vitantonio Liuzzi am Vortag, der nicht nur den Vorteil des besseren Wetters hatte, sondern natürlich auch mit dem STR2 wesentlich vertrauter ist. Bourdais war zuletzt im Mai und davor im Dezember 2006 im Toro Rosso gesessen.#w1#

Zufrieden mit der eigenen Leistung

"Ich fand mich schnell zurecht." Sébastien Bourdais

Sein Fazit fiel positiv aus: "Ich war am Vormittag ziemlich glücklich. Ich fand mich schnell zurecht, aber mit dem ersten Reifensatz hatte ich einige Schwierigkeiten. Als ich dann einen neuen Reifensatz ausprobierte, fuhr ich auf Anhieb meine schnellste Runde, also bin ich zufrieden", so der 28-Jährige. Ob dies auch für das Team gelte, könne er aber nicht sagen: "Das müsst ihr Franz (Tost, Teamchef; Anm. d. Red.) fragen!"

Das Auto sei "einfach zu fahren" gewesen: "Es gibt ja die Fahrhilfen, die wirklich sehr helfen, und es ist auch sehr gutmütig", sagte Bourdais über das Toro-Rosso-Ferrari-Paket. Außerdem traut er dem Team dank Red-Bull-Stardesigner Adrian Newey in den nächsten Jahren einen enormen Sprung zu, was einen Wechsel nach Europa zu einer "verlockenden Gelegenheit" machen würde, "aber man muss abwarten, wie es weitergeht."

"Es geht ums Timing und um die Gelegenheiten. Ich bin dem Team dankbar dafür, dass ich zeigen darf, was ich drauf habe. Das haben wir hinter uns - und es hat Spaß gemacht. Es ist toll, aber hier passiert nichts von selbst. Es können viele Dinge auf dem Tisch landen, also muss ich abwarten und schauen, ob das Paket interessant genug ist, ob sie mich brauchen oder nicht, was ich ihnen bieten kann", fügte der Franzose an.

Berger hat die Fäden in der Hand

"Gerhard ist derjenige, der das entscheidet." Sébastien Bourdais

Mit Gerhard Berger habe er "eine ganze Weile" nicht mehr gesprochen, doch das ist ohnehin eher die Aufgabe seines Managers Nicolas Todt. Bourdais weiß aber: "Gerhard ist derjenige, der das entscheidet. Ich bin froh, dass er neugierig genug war, um mir eine Chance zu geben, also wird er schon wissen, ob es eine gute Sache wäre oder nicht", gab der nur bis Jahresende bei Newman/Haas unter Vertrag stehende ChampCar-Pilot zu Protokoll.

Bourdais ließ jedenfalls keinen Zweifel daran, dass er grundsätzlich unbedingt nach Europa zurückkehren möchte: "Die Formel 1 ist etwas, was ich immer schon einmal machen wollte. Das ist der Grund, warum ich hier bin", sagte er. Allerdings werde er sich nicht ewig hinhalten lassen, sondern er pochte auf eine möglichst rasche Entscheidung: "Bis Ende Juli sollten wir mehr wissen", teilte er mit.