Boullier über Regeln: "Dürfen nicht alles überstürzen"

Während Red Bull und Ferrari lieber heute als morgen die Formel-1-Regeln ändern würden, warnt McLaren-Teamchef Eric Boullier vor überstürzten Maßnahmen

(Motorsport-Total.com) - In Bahrain kommt es morgen zu einem Gipfeltreffen, zu dem neben FIA-Präsident Jean Todt und Formel-1-Geschäftsführer Bernie Ecclestone auch Ferrari-Präsident Luca di Montezemolo extra eingeflogen kommt. Voraussichtlich werden auch andere Führungspersönlichkeiten aus dem Paddock anwesend sein, etwa die Red-Bull-Manager Helmut Marko und Christian Horner, Mercedes-Boss Niki Lauda oder auch Ron Dennis, die graue Eminenz des McLaren-Teams. Details über das Treffen sind momentan aber nicht bekannt.

Titel-Bild zur News: Ron Dennis, Eric Boullier

McLaren-Teamchef Eric Boullier im Gespräch mit seinem Boss Ron Dennis Zoom

Bekannt ist lediglich, dass vor allem Red Bull und Ferrari hinter den Kulissen ihr ganzes sportpolitisches Gewicht in die Waagschale werfen, um ihre Kritik am neuen Reglement anzubringen. Ob das rein ehrenwerte Motive aus Sorge um den Sport hat oder ob es dabei auch um das offensichtliche Defizit an Konkurrenzfähigkeit gegenüber Mercedes geht, sei dahingestellt. Doch McLaren-Teamchef Eric Boullier, der den Komfort der momentan führenden Mercedes-Motoren genießt, warnt vor überstürzten Änderungen.

"Der Motorensound ist für einige eine Sorge, für andere ist es der Benzindurchfluss, wieder für andere die Kapazität des Benzintanks. Es sind zu viele Probleme. Wir sollten konservativ sein und ein paar Rennen abwarten, um zu verstehen, in welche Richtung wir gehen", findet Boullier. Während der Saison 2014 wären Regeländerung sowieso nur möglich, wenn alle Teams zustimmen - und das wird nicht passieren, weil Mercedes auf der einen Seite und Red Bull und Ferrari auf der anderen Seite völlig unterschiedliche Vorstellungen haben.

"Die einzige Ausnahme wäre, wenn die FIA Sicherheitsbedenken hätte, aber das sehe ich nicht als Sicherheitsthema", winkt Boullier ab. Außerdem sei es keineswegs so, dass alle die Hände in den Schoß legen und die Bedenken nicht ernst nehmen: "Es gibt bereits eine Arbeitsgruppe mit allen Motorenherstellern, die sich damit beschäftigt, ob es möglich ist, während der Saison etwas zu machen, was von allen Teams akzeptiert wird. Aber wir dürfen nicht alles überstürzen."

"Ja, wir haben eine neue Formel, und ja, der Motorensound ist vielleicht ein Schock für die Hardcore-Fans", erklärt er. "Ich glaube, die meisten Leute in der Boxengasse sind Hardcore-Fans, aber es ist eine neue Ära mit neuer Technologie. Die Fahrer kämpfen mit schwierig zu fahrenden Autos, mit weniger Aero-Grip. Wir müssen alles gemeinsam feintunen, aber wir müssen das mit Respekt vor dem Geist und den Regeln der Formel 1 machen."

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