Ferrari initiiert Gipfeltreffen wegen Formel-1-Spektakel

In Bahrain soll es zu einem Gipfeltreffen zwischen Bernie Ecclestone, Jean Todt und Luca di Montezemolo kommen - Ferrari über die Entwicklung der Formel 1 unzufrieden

(Motorsport-Total.com) - Über die Außendarstellung der neuen Formel 1 nach der großen Regelreform wird derzeit heiß diskutiert. Den einen ist der Sound der V6-Turbos zu leise, den anderen sind die Rennen zu langweilig. Ferrari-Präsident Luca di Montezemolo ist darüber offenbar sehr besorgt und hat sich deswegen laut Informationen von 'Autosport' am Mittwoch mit Formel-1-Geschäftsführer Bernie Ecclestone getroffen. Thema bei dem Meeting in London war, wie man das Spektakel Königsklasse wieder aufwerten könnte.

Titel-Bild zur News: Bernie Ecclestone, Luca di Montezemolo

Heiße Diskussionen über die Zukunft: Bernie Ecclestone und Luca di Montezemolo Zoom

Montezemolo stört sich offenbar weniger am neuen Antrieb, den er grundsätzlich für zukunftsweisend hält. Dass die ersten beiden Grands Prix jedoch keine besonders spannenden Rennverläufe produziert haben, hält er angeblich für besorgniserregend. Daher haben Montezemolo und Ecclestone FIA-Präsident Jean Todt für das kommende Wochenende in Bahrain um eine vorbehaltlose Diskussion gebeten. Bereits zuvor hatte Todt Gesprächsbereitschaft signalisiert.

Bei Ferrari hat man offenbar Angst, dass die Formel-1-Rennen zu reinen Economy-Runs verkommen könnten, bei denen Benzineffizienz letztendlich wichtiger ist als pures Racing. Für einen Sportwagen-Hersteller, der eine derart emotional behaftete Marke verkaufen möchte, wäre das natürlich kontraproduktiv. Zudem soll Teamchef Stefano Domenicali seine Sorgen über einen Spannungsverlust bereits vergangenes Jahr zum Ausdruck gebracht haben.

Auch Montezemolo hatte schon vor einem Monat scharfe Kritik geübt: "Ich mag diese Art Taxifahrten nicht", sagte er damals gegenüber 'Autosprint'. Ihm sei "die Formel 1 lieber, in der man immer am Limit fahren muss". Dass neben den Reifen nun auch der Benzinverbrauch vom traditionellen Vollgas-Racing abhält und den Fokus mehr auf die Strategie legt, ist seiner Meinung nach keine positive Entwicklung für den Grand-Prix-Sport.