Boullier relativiert finanzielle Schieflage

Alles halb so wild, sagt Lotus-Teamchef Eric Boullier zur Schuldenkrise und hofft auf drei Dinge: Infinity, Renault und einen möglichen neuen Sponsor

(Motorsport-Total.com) - Das Lotus-Team stand in den vergangenen Wochen immer wieder in den Schlagzeilen, weil es offenbar in eine finanzielle Schieflage geraten ist. Doch laut Teamchef Eric Boullier ist alles halb so wild - und auch der bereits im Juni angekündigte, aber bisher nicht vollzogene Investoreneinstieg von Infinity könnte demnächst doch noch in die Tat umgesetzt werden.

Bei Infinity handelt es sich um ein amerikanisch-arabisches Investorenkonsortium, welches 35 Prozent übernehmen soll. Doch der Deal zieht sich schon seit Wochen hin - mit ein Grund, warum Kimi Räikkönen nicht länger gehalten werden konnte und der "Iceman" bei Ferrari unterschrieben hat. "Wir wollen diese Infinity-Partner-Geschichte jetzt abschließen, denn das würde uns die Möglichkeit geben, sicher zu sein und den nächsten Schritt zu machen", wird Teamchef Eric Boullier von 'Press Association Sport' zitiert.

Neben dem Infinity-Teil gebe es "auch einen großen Sponsoring-Teil, über den gerade gesprochen wird. Ich denke, wir sind fast da." Zudem stehe er in Verhandlungen mit Renault - dem französischen Motorenlieferanten will Boullier eine verstärkte Markenpräsenz auf den Lotus-Boliden schmackhaft machen. Sogar die Idee, wieder Renault-Werksteam zu werden, schwirrt gerüchteweise im Raum herum, ist Insidern zufolge aber nicht realistisch.

Eines hält Boullier aber unmissverständlich fest: Jeder Mitarbeiter wurde bezahlt. "Da können Sie jeden in unserer Firma fragen", unterstreicht er. "Natürlich werden einige nervös, solange wir keine Fakten für die Zukunft liefern können, daher bin ich mir auch sicher, dass einige Lebensläufe im Paddock im Umlauf sind. Aber ich halte unsere Mitarbeiter jede Woche auf dem Laufenden, spreche mit jedem in der Fabrik. Sie wissen, wo wir stehen - und sie wissen, dass ich nicht lüge."


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Sollte zumindest eine der drei Hoffnungen - Infinity, neuer Sponsor oder intensivierte Partnerschaft mit Renault - aufgehen, dann stünde einer Vertragsunterzeichnung mit Nico Hülkenberg nichts mehr im Weg. Der Deutsche ist Wunschkandidat Nummer eins, bringt aber im Gegensatz zu Felipe Massa und Pastor Maldonado keine zweistelligen Millionensummen mit. "Wenn wir uns Nico nicht leisten können, hole ich ihn nicht", sagt Boullier.

Gleichzeitig stellt er aber klar, dass es ihm widerstrebt, einen klassischen Paydriver zu engagieren: "Diesen Weg will ich nicht gehen, das wäre nicht richtig. Wir sind hier, um auf höchstem Niveau anzutreten, und das ist das Ziel des Teams und der Eigentümer." Boullier vertritt den Standpunkt, dass man das Budget nicht über Einnahmen auf Fahrerseite sanieren sollte, sondern durch neue kommerzielle Deals.

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