Bewegung auf dem Ingenieursmarkt

Während das Transferkarussell bei den Fahrern nur langsam in Schwung kommt, herrscht rege Nachfrage nach qualifizierten Ingenieuren

(Motorsport-Total.com) - Seit einigen Wochen sind zwei renommierte Formel-1-Ingenieure arbeitslos: Der Deutsche Jörg Zander hat sich wegen unterschiedlicher Ansichten mit Teamchef Ross Brawn vom Rennstall aus Brackley getrennt, während Geoff Willis sein Büro bei Red Bull in Milton Keynes geräumt hat. Beide könnten sich bis 2010 einen neuen Job in der Formel 1 suchen.

Titel-Bild zur News: Geoffrey Willis

Ein echter Hochkaräter auf der Suche nach einem neuen Job: Geoff Willis

Allerdings ist noch völlig unklar, bei welchen Teams. Seit die FOTA beschlossen hat, die Ausgaben bis 2011 auf das Niveau der frühen 1990er-Jahre zu reduzieren, müssen die Budgets für das Personal neu kalkuliert werden. "Mit Blick auf die Kostenbremse müssen wir Ingenieure abbauen. Wir haben ein bisschen zu viele Häuptlinge an Bord", wird beispielsweise Red-Bull-Teamchef Christian Horner von 'auto motor und sport' zitiert.#w1#

Die Fachpublikation berichtet außerdem von Bewegungen auf dem Ingenieursmarkt: Ex-Minardi-Technikchef Gabriele Tredozi und der frühere Jaguar- und Red-Bull-Aerodynamiker Ben Agathangelou sollen angeblich von Dallara verpflichtet worden sein. Dallara baut das Chassis für das neue Campos-Team. Darüber hinaus dürfte Manor-Chefingenieur Nick Wirth seinen alten Bekannten Christian Silk von Renault zu sich geholt haben.

Was die Trennung zwischen Willis und Red Bull angeht, so sickern nach und nach weitere Details durch. Offenbar kam es zu Meinungsverschiedenheiten zwischen Willis und Stardesigner Adrian Newey, der die technische Führungsrolle im Team für sich alleine beansprucht haben soll. Die beiden langjährigen Kollegen, die schon bei Leyton House und Williams zusammengearbeitet hatten, fanden in vielen Fragen keinen gemeinsamen Nenner mehr.