Willis weg: Für Newey ändert sich nichts

Adrian Neweys Enttäuschung über den Weggang seines langjährigen Kollegen Geoff Willis scheint sich in Grenzen zu halten

(Motorsport-Total.com) - Schon seit einiger Zeit soll die Chemie zwischen dem Team und Red-Bull-Technikchef Geoff Willis nicht mehr gestimmt haben, sodass es Ende der vergangenen Woche zur endgültigen Trennung kam. Gestern wurde diese offiziell bekannt gegeben. Damit ist Stardesigner Adrian Newey nunmehr alleine für die Leitung der Technikabteilung verantwortlich.

Titel-Bild zur News: Geoff Willis und Adrian Newey

Der Posten von Geoff Willis (links) ist laut Red Bull überflüssig geworden

Bisher hatte sich Newey den Job mit Willis geteilt - und das funktionierte prima: Neweys genialen Konzepten wurde von Willis der Feinschliff verpasst, was Zuverlässigkeit und das Abspecken von überflüssigem Gewicht betrifft. Doch offenbar kam man in den vergangenen Monaten mehr und mehr zu dem Schluss, dass Willis' Rolle überflüssig geworden ist. Angeblich hat auch Newey nichts dagegen, nunmehr das alleinige Alphatier in Milton Keynes zu sein.#w1#

"Meine Arbeit wird sich nicht verändern", sagte der 50-Jährige heute am Nürburgring. "Was sich vielleicht verändert, ist, dass es auf der nächsten Ebene darunter fünf hochrangige Ingenieure gibt, von denen ich nun erwarte, dass sie mehr Verantwortung für ihre individuellen Abteilungen übernehmen und diese so führen, dass es gar keine Einzelperson mehr als Technischen Direktor braucht."

Für Newey und Willis war Red Bull nicht die erste gemeinsame Station in der Formel 1. Anfang der 1990er-Jahre arbeiteten sie gemeinsam für March beziehungsweise Leyton House, ehe sie bei Williams die Erfolgsära zwischen 1992 und 1997 verantworteten. Willis kam dann über den Umweg BAR zu Red Bull. Bei BAR designte er unter anderem das erfolgreiche 2004er-Auto, mit dem Jenson Button überraschend WM-Dritter wurde.