Spannendere Rennen durch das Tankverbot?

(Motorsport-Total.com) - Vor 15 Jahren wurde das Betanken in der Formel 1 eingeführt. Damals machte man sich Sorgen über die Sicherheit der Beteiligten in der Boxengasse. Doch seit einigen Jahren sind die entsprechenden Anlagen so sicher, dass es zwar immer wieder zu Zwischenfällen kommt, diese jedoch in aller Regel glimpflich ausgehen.

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Das Betanken wird die Formel 1 in Zukunft nicht mehr während des Rennens haben

Nun soll das Betanken wieder verboten werden - um Kosten zu sparen: "Jene Zahl, die ich gehört habe, sind 400.000 Euro pro Team, was eine beträchtliche Summe ist", so Adrian Newey, Chefdesigner bei Red Bull Racing. "Wenn als Ergebnis dessen die Show darunter leidet, dann wäre dies eine Zahl, die im Hinblick auf das Sparen von Geld nicht der richtige Ansatz ist."#w1#

"Ich muss zugeben, dass wir abwarten müssen, ob dies funktioniert oder nicht. Der offensichtlich Unterschied ist im Moment natürlich die Tatsache, dass die Unterschiede bei den Rundenzeiten vor und nach einem Boxenstopp üblicherweise dazu führen, dass man vor dem Boxenstopp schneller ist, da die Auswirkung des Gewichts stärker ist als die Abnutzung der Reifen."

"Dies kann auf einigen Kursen variieren, wo dies nicht der Fall ist. In Zukunft wird es dann logischerweise so sein, dass das Auto immer nach dem Stopp schneller sein wird, da es mit derselben Menge Benzin an Bord mit neuen Reifen schneller sein wird. Dies wird die Strategie verändern. Ob dies eine bessere oder eine schlechtere Show bietet, ist meiner Meinung nach im Moment etwas schwierig zu beantworten."

Auch Newey-Kollege Paddy Lowe von McLaren-Mercedes empfindet es als schwierig, die Auswirkungen dieser Veränderung zu prognostizieren: "Jeder wird seine persönliche Ansicht diesbezüglich haben, ob er Betanken oder ein Tank-Verbot bevorzugt. Ich denke nicht, dass es so sein wird wie 1993, denn die Autos sind anders. Aber sicherlich ist es ein anderer Weg, die Rennen anzugehen, und ich denke, dass es viele Vorteile hat. Aber wir müssen erst einmal abwarten, wie es sich entwickelt."

"Die Strategie war eine sehr aufregende Sache", so Pat Symonds, Chefingenieur von Renault. "Ich habe es sicherlich genossen, auf diesem Gebiet zu arbeiten, aber die Zeit ist nun zu Ende. Da wir unsere Techniken entwickelt haben, wurden sie sich wie immer ziemlich ähnlich. Meiner Meinung nach ist die Aufregung der Strategie verloren gegangen."

Es sei schwierig, dies Gelegenheits-Zuschauern zu vermitteln: "Ich glaube, dass man sich im Moment in Bezug auf das Überholen etwas zu sehr auf die Strategie verlässt. Dies war eine der Sachen, die ich in Silverstone gesehen habe, als Leute eine ähnliche Leistung an den Tag legten, aber dachten, dass sie lediglich zwei Runden Druck machen um beim Boxenstopp vor den anderen kommen, weil sie ein paar Runden länger fahren konnten."

"Vielleicht sehen wir ohne dass Betanken etwas mehr Racing. Ich denke, dass wir diesbezüglich aufgeschlossen sein müssen. Lasst es uns ein paar Jahre probieren. Das Wichtige ist, eine gute Show zu bieten. Die Einsparungen sind beträchtlich. Unsere Zahlen versprechen sogar noch mehr als jene von Adrian, und man muss sich bewusst sein, dass die Ausrüstung zum Betanken nun ziemlich alt wird, und sie bald ersetzt werden muss. Und es ist sehr teuer, sie zu ersetzen."

Sam Michael, Technischer Direktor bei Williams, hat "ähnliche Ansichten" wie seine Kollegen: "Ich stimme Pat zu, was er über die Strategie gesagt hat. Es ist heute sehr schwierig, eine Position gutzumachen, denn jeder weiß, was zu tun ist. Es war nicht so wie vor zehn Jahren, es wird nun ausgiebig simuliert, und die Leute wissen wirklich aus Erfahrung, was die anderen tun werden."

"Es wird sich also definitiv etwas ändern. Ich bin mir nicht sicher, ob es sich komplett ändern wird, so dass die Leute nicht mehr auf den Stopp warten, um zu überholen. Es wird sich einfach umkehren, wie es Adrian gesagt hat. Du wirst schneller sein, wenn du aus der Box kommst, was aber zu einer anderen Situation führt. Wir werden sehen, was passiert."