Bernie Ecclestone kritisiert Grand-Prix-Veranstalter in Europa

Die Formel 1 könnte nach Mexiko mittelfristig auch in Argentinien fahren, was Bernie Ecclestone als Anlass nimmt, um Europa wieder mal zu kritisieren

(Motorsport-Total.com) - Das Comeback der Formel 1 in Mexiko-Stadt, 23 Jahre nach dem bisher letzten Grand Prix von Mexiko im Jahr 1992, könnte für die Königsklasse des Motorsports der Beginn einer Expansion im lateinamerikanischen Raum sein. Darauf hofft zumindest Formel-1-Geschäftsführer Bernie Ecclestone, der das wirtschaftliche Potenzial der aufstrebenden Schwellenländer in der Region nutzen möchte.

Titel-Bild zur News: Bernie Ecclestone

Bernie Ecclestone verdient Millionen mit regierungsunterstützten Grands Prix Zoom

In Mexiko ist drei Tage vor dem Grand Prix das Formel-1-Fieber ausgebrochen, rund um Lokalmatador Sergio Perez. Am Sonntag werden weit über 100.000 Fans erwartet. Der Vertrag zwischen Mexiko und der Königsklasse läuft Medienberichten zufolge über fünf Jahre. "Mexiko war früher langfristig und wird es wieder sein", sagt Ecclestone. In der Vergangenheit wurde von 1963 bis 1970 in Mexiko-Stadt gefahren, später noch einmal von 1986 bis 1992.

Ein weiterer Südamerika-Termin könnte mittelfristig (nicht vor 2017) für Argentinien gefunden werden. "Kann passieren", sagt Ecclestone und präzisiert: "Nicht wird, sondern kann." Wie realistisch das ist, steht auf einem anderen Blatt, denn offensichtlich will der 85-Jährige die verbliebenen Veranstalter von Traditionsrennen, mit denen sich weniger Geld verdienen lässt als mit regierungsunterstützten Events, unter Druck setzen.

"Es ist unglaublich", so Ecclestone. "All diese Länder mit ein bisschen finanziellen Problemen bekommen es hin. Die Leute in Europa, die sich ständig beschweren, realisieren jetzt hoffentlich, was diese Länder tun, um ihr Rennen zu promoten, und vergleichen ihre Arbeit damit." Mutmaßlich meint er damit Traditionsveranstalter wie in Italien oder Deutschland, die die Formel 1 kaum noch finanzieren können, weil sie keine Regierungsgelder hinter sich wissen.


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Das ist in Australien, Bahrain, China, Russland, Aserbaidschan, Singapur, Malaysia, Mexiko, Abu Dhabi und sogar den USA, wo die Formel-1-Rennen von der öffentlichen Hand des Bundesstaates Texas subventioniert werden, anders. Ecclestone kann dort bis zu 50 Millionen Euro pro Jahr abschöpfen und hat obendrein auch noch zufriedene "Kunden", während etwa in Monza schon bei Gebühren von gerade mal 20 Millionen laut gestöhnt wird...