Barrichello erinnert sich an seine Ferrari-Zeit

Der ehemalige Ferrari-Pilot blickt auf die Jahre neben Michael Schumacher zurück und bedauert, "keine reelle Chance auf die Meisterschaft erhalten zu haben"

(Motorsport-Total.com) - Zwischen 1993 und 2011 nahm Rubens Barrichello an insgesamt 323 Rennen teil und wusste bei seinem letzten Auftritt in Interlagos noch nicht, dass es wohl sein letzter gewesen ist. Auch wenn der sympathische Brasilianer noch an eine Rückkehr in die Formel 1 glaubt, so stehen die Chancen dafür eher schlecht. Mit 39 Jahren hat es Barrichello schwer, sich gegen die jungen Talente durchzusetzen. Diese Erfahrung musste auch Michael Schumacher bei seinem Comeback machen.

Titel-Bild zur News: Barrichello, Montezemolo und Schumacher

Rubens Barrichello hatte bei Ferrari einen dominanten Teamkollegen

Der Rekordweltmeister fuhr zwischen 2000 und 2004 fünf Weltmeisterschaften in Folge ein. Bei Ferrari fuhr damals Barrichello an seiner Seite und stand klar im Schatten des Deutschen. "Ich habe sehr viel über mich gelernt, weil es eine Zeit gab, in der ich mich zu sehr auf meinen Teamkollegen konzentriert habe", gesteht er gegenüber 'Autosport'.

"Ich hätte mich auf mich selbst konzentrieren müssen. Deswegen ging es mir besser, als ich Ferrari verließ. Ich konnte zwar nicht mehr um Rennsiege fahren, war aber glücklicher." Bei Ferrari waren die Rollen klar verteilt. Barrichello war klar die Nummer zwei und musste Schumacher meist Hilfestellung leisten.

"Die vielen Entscheidungen gegen mich haben mich verärgert. Ich habe immer daran geglaubt, dass sich die Situation verbessern würde. Es wurde besser, aber an einem gewissen Punkt war es trotzdem genug", erinnert sich der elfmalige Grand-Prix-Sieger, der betont, dass es keine privaten Probleme mit dem dominanten Teamkollegen gab: "Er war sehr stark und wir hatten zusammen Spaß. Auf der Strecke ließ der Spaß etwas nach, doch wir waren auf eine gewisse Art und Weise gute Teamkollegen. Ich hatte eine gute Zeit und würde im Nachhinein nichts anders machen."

Schumacher und Barr

Der Schein trügt: So viel Spaß hatte das Ferrari-Duo nicht allzu oft Zoom

Um die WM fuhr Barrichello bei Ferrari nie. Auch wenn er zu Saisonbeginn immer wieder ankündigte, den Titel anzuvisieren, so war meist nach wenigen Rennen klar, dass er gegen Schumacher klar den Kürzeren zieht. "Ich hätte gern eine reelle Chance auf die Meisterschaft erhalten. Aber unterm Strich bin ich für Ferrari gefahren und konnte mit ihnen neun Siege feiern. Ich habe mein Bestes gegeben", merkt er an und erklärt enttäuscht: "Ich musste immer andere Strategien testen, weil er immer Plan A hatte und ich Plan B."