Austin: Strecke schon im August fertig?

Die Arbeiten am Circuit of The Americas laufen auf Hochtouren, um für die FIA-Inspektion fertig zu werden - Ungewöhnliches Modell für lizenzierte Sitzplätze

(Motorsport-Total.com) - Derzeit ist in Austin noch kein einziger Quadratmeter des Asphaltbandes des Circuit of The Americas (CoTA) fertig, doch die Veranstalter machen sich deswegen keine Sorgen. Ganz im Gegenteil: Die derzeit angeblich 600 permanenten Arbeiter könnten schon Monate vor dem Grand Prix von 16. bis 18. November fertig werden, heißt es.

Titel-Bild zur News: Bauarbeiten in Austin

Schon in neun Monaten soll in Austin ein Formel-1-Rennen stattfinden

"Wir müssen für das Rennen schon drei Monate vorher bereit sein, damit die Strecke inspiziert werden kann", erklärt CoTA-Marketingchef Geoff Moore gegenüber 'KXAN'. "Wir sind wahrscheinlich die einzige Firma in der Stadt, die hofft, dass die derzeitige Trockenphase anhält! Die Bauarbeiten schreiten sehr gut voran. Wir haben 600 Leute, die jeden Tag an der Strecke arbeiten. Im Moment sieht alles gut aus."

Fertigstellung schon im August?

Rechtzeitig zur FIA-Inspektion, die im "August oder September" stattfinden soll, werden "alle streckenbezogenen Anlagen" fertig sein, ist Moore überzeugt. Allerdings schränkt er ein: "Es werden noch Arbeiten für die Fanbereiche stattfinden, aber wir werden rechtzeitig fertig." Für die FIA sollte das kein Problem sein, schließlich hat sie auch bedenkenlos zugesehen, als in Südkorea und Indien noch am Medien-Donnerstag gearbeitet wurde...

Tavo Hellmund, der den ursprünglichen Zehnjahresvertrag mit Bernie Ecclestone abgeschlossen hat, ist übrigens nicht mehr an Bord: "Keine Ahnung, was er jetzt macht", meint Moore. Entzogen wurde dem CoTA auch die Subventionszusage vom Großveranstaltungs-Fonds des Bundesstaats Texas. Um diese 25 Millionen US-Dollar pro Jahr werde man noch einmal ansuchen, aber: "Erst nach dem ersten Event und einer Wirtschaftlichkeits-Studie."


Fotos: Baufortschritt am Circuit of The Americas


Moore rechnet im November mit "120.000 Zuschauern am Sonntag. Und dann hoffen wir, einen möglichst hohen Prozentsatz davon auch am Samstag und Freitag zu haben." In Zusammenhang mit den Kartenverkäufen haben sich die Veranstalter übrigens ein in Europa weitgehend unbekanntes Modell einfallen lassen, um zusätzliche Einnahmen zu generieren. Genauer gesagt sollen vorab Einzelplatz-Lizenzen verkauft werden.

Lizenz bedeutet nur ein Vorkaufsrecht

Wer so eine Lizenz um 1.000 bis 5.000 US-Dollar erwirbt, hat für die nächsten Jahre ein Vorkaufsrecht für einen bestimmten Premium-Sitzplatz. Nicht inkludiert ist jedoch der eigentliche Verkaufspreis für die jeweilige Veranstaltung. Sprich: Selbst ein Lizenzinhaber muss den normalen Kartenpreis genau wie alle anderen Fans noch einmal zahlen, wenn er zum Grand Prix oder einem anderen Rennen kommen will. Dafür bekommt er einen reservierten Stammplatz.

David Coulthard

Red Bull ist den (gedachten) Circuit of The Americas schon mal abgefahren Zoom

Das klingt nach einem ungewöhnlichen Modell, ist in den USA aber durchaus üblich. Der NFL-Klub Dallas Cowboys beispielsweise konnte mit solchen Lizenzen für das 2009 neu eröffnete Stadion stattliche 150.000 US-Dollar einnehmen. Auch der Texas-Motor-Speedway, ein 190.000 Zuschauer fassendes NASCAR-Oval in Fort Worth, bietet 36.000 Lizenzen an, die zwischen 750 und 2.000 US-Dollar kosten.