• 24.07.2009 18:37

  • von Fabian Hust

Alguersuari lässt die Kritik kalt: Zufrieden mit Tag eins

Der jüngste Formel-1-Neuling aller Zeiten lässt Kritik an seinem Einsatz von sich abprallen und zieht stattdessen ein positives Fazit des ersten Tages

(Motorsport-Total.com) - Im Vorfeld des Großen Preis von Ungarn musste sich Toro Rosso jede Menge Kritik anhören, denn einige Formel-1-Beteiligte sind der Meinung, dass die Verpflichtung von Jaime Alguersuari etwas zu viel des Guten ist. Der erst 19-jährige Spanier wird am Sonntag den bisherigen Rekord als jüngster Formel-1-Pilot aller Zeiten brechen. Bis auf Aerodynamik-Tests war der Rennfahrer noch nie richtig in einem Formel-1-Boliden unterwegs.

Titel-Bild zur News: Jaime Alguersuari

Jaime Alguersuari ist mit seinem ersten Arbeitstag zufrieden

Doch die Kritik lässt den jungen Rennfahrer kalt, der schon im Vorfeld ziemlich selbstbewusst aufgetreten war. Dies untermauerte er am Freitag, als er rund 0,8 Sekunden Rückstand auf Teamkollege Sébastien Buemi hatte und sich keinen Fahrfehler erlaubte, während viele anderen Kollegen teilweise mehrmals neben der Strecke zu finden waren.#w1#

"Mich juckt es nicht wirklich, was all die Leute sagen, ich gehe einfach meiner Arbeit nach", erklärte Alguersuari nach dem Training. "Um ehrlich zu sein, ich tue das, was ich weiß. Ich bin hier, weil mich Red Bull darum gebeten hat, so wie in der Formel 3, der World Series oder in der GP2. Das stört mich nicht. Ich fahre einfach die Autos. Das ist meine Aufgabe, und das genieße ich. Ich bin hier, weil mir Red Bull die Mitteilung gemacht hat, dass ich dieses Auto fahren muss. Also bin ich hier."

"Mich interessiert es nicht, was die anderen Leute sagen, das ist die Hauptsache. Und die zweite Sache ist, dass ich weiß, wie meine Erwartungen aussehen, ich meine Ziele kenne. Ich weiß, dass ich heute keinerlei Fehler gemacht habe, und ich hoffe, dass dies auch morgen und auch im Rennen der Fall sein wird. So arbeite ich schlussendlich. Mein Ziel ist es hier, das Auto zu fahren und keine Fehler zu machen. Dann werden wir über Zeiten und über die Geschwindigkeit reden."

"Aber ich habe nicht das Gefühl, dass ich eine Gefahr darstelle, nicht wirklich. Ich hatte keinerlei Probleme mit den Fahrern. Okay, am Ende bin ich etwas mit Kovalainen und Button aneinandergeraten, aber das war nichts Besonderes, wir sind einfach gegeneinander gefahren. Ich bin glücklich, hier zu sein, und mit Sicherheit habe ich den Moment genossen. Das ist die Hauptsache."

Auch körperlich habe er die 180 Trainingsminuten gut überstanden: "Der Nacken ist nicht allzu schlimm, aber natürlich sind die Belastungen ziemlich hoch, denn die Strecke sieht aus wie eine Kart-Strecke. Man muss die Bremse also ziemlich häufig verwenden. Ich habe es so erwartet, denn wir sind hier in der Formel 1, wir befinden uns auf höchstem Niveau. Das bin ich nicht gewohnt, wir müssen einmal abwarten, wie das Rennen verläuft."

Obwohl er in beiden Einheiten der Langsamste war, ist er mit seiner Leistung zufrieden: "Mit Sicherheit fühle ich mich stolz. Ich denke, dass ich ziemlich gute Arbeit geleistet habe. Ich bin ganz glücklich und mit Sicherheit motivierter als gestern, denn ich kenne nun das Auto, die Strecke und ein wenig die Meisterschaft. Ich freue mich auf das Rennen, das ist die Hauptsache. Wir werden sehen, wie es läuft."


Fotos: Jaime Alguersuari, Großer Preis von Ungarn, Freitag


"Ich denke, dass wir ziemlich gute Arbeit geleistet haben, schließlich fuhren wir so viele Runden und leisteten uns keinerlei Fehler. Dies war das Ziel, wir erreichten es, diesbezüglich bin ich ziemlich glücklich. In der zweiten Einheit hätten wir ein wenig schneller fahren können, aber schlussendlich konnte ich einfach keine Runde mit wenig Benzin und auf den weicheren Reifen fahren."

Rückmeldungen über das Auto an sein Team zu geben, sei die größte Herausforderung gewesen: "Wenn du in ein neues Auto steigst, dann hast du natürlich nicht vom ersten Tag an das richtige Gefühl. Aber wie ich schon vorher gesagt habe, war es für mich heute das Ziel, alle Runden zu fahren und keinerlei Fehler zu machen."

"Es ist immer schwierig, dem Team gutes Feedback zu geben, denn man weiß nie, wie sich die Strecke verändert, und wie sich das Auto aufgrund von Veränderungen am Setup ändern. Ich habe etwas über die zwei Reifen-Mischungen gelernt, was heute das große Ziel gewesen ist, und natürlich auch darüber, wie es ist, mit wenig und mit viel Benzin zu fahren. Das war für mich ganz gut."

Er sei in der Lage gewesen, konstante Zeiten zu fahren und ein Gefühl für das Auto zu bekommen, was die Hauptsache gewesen sei: "Mit Sicherheit muss ich mich in den Hochgeschwindigkeitskurven noch ziemlich deutlich verbessern, denn dort fehlt mir natürlich noch das Vertrauen. Da fehlte noch ziemlich viel, aber das hatte ich auch erwartet. Aber ich gehe Schritt für Schritt vor, wir werden das schaffen und an Geschwindigkeit zulegen."

¿pbvin|512|1787||0|1pb¿"Besonders in den schwierigen Kurven ist es nicht einfach, Autos mit Servolenkung zu fahren. Aber wir sind ziemlich glücklich. Wir werden sehen, wie es morgen im Qualifying läuft. Ich hoffe, dass es sogar noch besser laufen wird als im dritten Training. Jetzt bin ich in der Formel 1, habe ein neues Lebensziel. Ich bin noch sehr jung und kann mich noch stark entwickeln. Ich möchte mich verbessern, schlussendlich mit den anderen mithalten und Rennen gewinnen können."

Im Hinblick auf das Qualifying habe er sich kein Ziel gesetzt: "Ich möchte so nahe wie möglich an Buemi dran sein. Ich weiß nicht wirklich, wie die Bedingungen morgen sind, die Strecke kann sich deutlich verändern. Man weiß also nie, was im Qualifying und im Rennen passiert. Ich möchte einfach über meine Leistung glücklich sein, so wie ich das heute war. Das ist mein Ziel."

Und was sagt das Team zu seiner Leistung? "Ich denke, dass das Team ziemlich glücklich ist, denn sie setzen mich nicht unter Druck, lassen mich einfach arbeiten, was ich auch mache. Ich fühle mich zuversichtlich, vielleicht funktioniert es deshalb so gut, weil ich mich frei fühle, mein Ding zu machen."

Die Bremsen und die Hochgeschwindigkeitskurven bezeichnet der Neuling als größte Herausforderung: "Das ist unglaublich. Das ist viel besser, wenn man sich daran gewöhnt hat. Mein Ziel ist es, mich zu verbessern, das muss ich auch tun, um damit besser zurechtzukommen."

"Ich denke, dass es wie erwartet lief, vielleicht sogar ein wenig besser als erwartet. Ich war davon ausgegangen, dass ich deutlich weiter von meinem Teamkollegen entfernt bin, diesbezüglich war ich den ganzen Tag überglücklich. In den langsamen Kurven fühle ich mich ganz zuversichtlich. Für die Hochgeschwindigkeitskurven muss ich noch ein Gefühl bekommen, ebenso für die Bremsen."

"In den langsamen Sektoren drei und eins bin ich ganz zufrieden, im zweiten Sektor verliere ich noch ziemlich viel Zeit, aber das war normal und auch erwartet, denn dort hat man hohe Geschwindigkeiten, bei denen ich keine Fehler machen möchte. Ich möchte nicht in den Leitplanken landen, sondern das Wochenende beenden. Ich möchte so viele Runden wie möglich fahren. Es braucht Zeit, bis wir über die Zeiten und die Geschwindigkeit sprechen können."