• 07.06.2012 16:26

  • von Felix Matthey

Alguersuari: "Ich hetzte die Treppenstufen hinunter"

Pirelli-Testfahrer Jaime Alguersuari beschreibt, wie er in seinem Hotelzimmer das Erdbeben in Italien miterlebte - "Hätte nie gedacht, dass es so lange dauern würde"

(Motorsport-Total.com) - Jaime Alguersuari hielt sich zum Zeitpunkt des schweren Erdbebens in Italien auf und erlebte es am eigenen Leibe. Der offizielle Pirelli-Testfahrer und ehemalige Toro-Rosso-Pilot stand gerade unter der Dusche als die Erde zu beben begann.

Titel-Bild zur News: Jaime Alguersuari

Wurde vom Erdbeben unter der Dusche überrascht: Jaime Alguersuari

"Ich war kürzlich zum Trainieren und Go-Kart-fahren in Italien", so Alguersuari in seinem Blog für die 'BBC'. "Es war ein netter Ausflug, weil wir ein paar gute Tests durchführten. Doch um 8:30 Uhr morgens gab es ein Erdbeben. Ich war gerade unter der Dusche als das Beben begann."

Der 22-Jährige wusste sofort, was los war. "Ich wusste, dass es ein Erdbeben war", sagt der Spanier. "Doch ich hätte nie gedacht, dass es so lange dauern würde. Nach zehn Sekunden wackelte alles wirklich sehr stark. Dann fiel die Nachtischlampe hinunter und zerbrach auf dem Boden."

Anschließend trat Alguersuari die Flucht an: "Ich schnappte mein Handtuch und rannte zur Rezeption, hetzte die Treppenstufen hinunter, nahm wirklich mehrere Stufen auf einmal. Mein Hotel war 80 km vom Epizentrum in Modena entfernt. Es war wirklich sehr tragisch, da siebzehn Menschen starben."

Alguersuari favorisiert für Kanada Mercedes und Lotus

Seinem Job als Testfahrer des italienischen Reifenhersteller Pirelli ging Alguersuari kürzlich in seiner spanischen Heimat nach. In Jerez de la Frontera testete er bereits in Vorbereitung auf die Saison 2013 verschiedene Reifenmodelle.

Was das kommende Rennen in Kanada, den siebten Grand Prix des Jahres, angeht, so hat Alguersuari trotz des momentan schwierig zu beurteilenden Kräfteverhältnisses schon seine persönlichen Favoriten ausgemacht: "Ich denke, dass Mercedes schnell sein wird und auch Lotus sieht mit seinem offenbar fantastischen mechanischen Grip sehr stark aus." Dieser mechanische Grip sei auf dem "Circuit de Gilles Villeneuve" sehr entscheidend, so Alguersuari.

Der auf einer Insel im St.-Lorenz-Strom gelegene Kurs sei "einer der anspruchsvollsten des Jahres", denn: "Es gibt viele Möglichkeiten zum Überholen und es ist sehr wichtig, in der zweiten und in der letzten Kurve den Ausgang gut zu erwischen. Man muss außerdem sehr weich über die Randsteine fahren, um die beste Traktion aus den langsamen und mittelschnellen Kurven zu haben. Man muss aufgrund der nah an der Strecke befindlichen Mauern an den Kurvenausgänge sehr präzise fahren, ähnlich wie in Monaco."

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