Alguersuari: "Diese Argumente sind inakzeptabel"

Der geschasste Toro-Rosso-Pilot Jaime Alguersuari wehrt sich gegen die Begründung Red Bulls, er sei kein Siegfahrer, und will demnächst für ein Topteam fahren

(Motorsport-Total.com) - Kurz nach der Red-Bull-Entscheidung im Dezember, dass Jaime Alguersuari und Sebastien Buemi ihre Toro-Rosso-Cockpits 2012 an Daniel Ricciardo und Jean-Eric Vergne abtreten müssen, zeigte sich der Spanier noch gefasst und legte Wert darauf, seinem bisherigen Arbeitgeber für die Unterstützung zu danken.

Titel-Bild zur News: Jaime Alguersuari

Jaime Alguersuari findet, dass er seine Möglichkeiten ausgelotet hat

Doch inzwischen überwiegt der Ärger. Alguersuari behauptet, Franz Tost und Helmut Marko hätten ihm bis zuletzt Hoffnungen gemacht, er könnte mit einem Verbleib beim Team rechnen - im Dezember waren die meisten Cockpits bereits vergeben. Auch die Gründe für die Entscheidung kann er nicht nachvollziehen.

Verlangte Red Bull zu viel?

"Ich respektiere die Entscheidung, dass sie mich nicht mehr wollen", sagt er gegenüber der 'BBC'. "Aber das, was sie gesagt haben, ist absolut inakzeptabel. Sie haben gesagt, dass wir gute Fahrer, aber keine Siegfahrer sind. Das ist aber nicht schlüssig, wenn man mir ein Auto gibt, mit dem ich nicht in die Top-10 komme."

Einmal mehr unterstreicht Alguersuari, dass er fix mit einem Verbleib beim Rennstall gerechnet hatte. "Ich habe mit dem Aus nicht gerechnet. Wir beide leisteten gute Arbeit", argumentiert er. "Wir fuhren mit dem Auto recht oft in die Top-10 und holten 41 Punkte. Ganz allgemein war das eine gute Saison."

Red-Bull-Zukunft sehr unwahrscheinlich

Im Gegensatz zu Buemi, der bei Red Bull nun als Ersatzmann fungiert, steht für Alguersuari eine Rückkehr nicht zur Diskussion. "Man weiß zwar in der Formel 1 nie genau, was passiert, aber ich rechne nicht damit, dass sie mich anrufen", sagt der Spanier. "Ich habe gezeigt, wozu ich in einem Auto imstande bin, das nicht für die Top-10 gut ist, und jetzt sehe ich mich nach größeren Aufgaben um."

Eine schwierige Aufgabe, denn abgesehen von einem Job als Testfahrer dürften sich die Perspektiven für Alguersuari bei einem Topteam in Grenzen halten. "Man muss nach vorne schauen", übt er sich in Zweckoptimismus. "Ich hoffe, dass ich eines Tages wieder in der Formel 1 sein werde, um zu zeigen, wozu ich imstande bin - ich werde dafür kämpfen."