• 02.03.2010 10:44

  • von Roman Wittemeier

Abnabelung: Hamilton sucht neuen Manager

Anthony Hamilton ist ab sofort nur noch Vater und Berater, nicht mehr Manager: Der Weltmeister von 2008 sucht neuen Vertrauten

(Motorsport-Total.com) - Anthony und Lewis Hamilton sind im Formel-1-Fahrerlager bislang stets als Duett aufgetreten, aber dies könnte sich bald ändern. Der Weltmeister von 2008 sucht derzeit einen neuen Manager, die Aufgabe soll sein Vater abgeben. "Ich bin 25 Jahre alt. Es war unausweichlich, dass sich das irgendwann mal ändert", erklärt der McLaren-Pilot im Interview mit 'Autosport'. Man habe in der Vergangenheit mehrfach andere Optionen probiert, sei aber nie glücklich damit geworden.

Titel-Bild zur News: Lewis Hamilton

Go Daddy Go: Lewis Hamilton sucht sich einen neuen Manager

Derzeit steht Hamilton nun ohne offiziellen Manager da. Das Team übernimmt in der Übergangszeit die entsprechenden Aufgaben. "Ich habe es geliebt, dass mein Vater gleichzeitig mein Manager war, denn ich kann ihm vertrauen", sagt der Ex-Champion. "Ich bin nun erwachsen. Ich hätte es ohne meinen Vater nicht geschafft. Er hat den Job sehr gut gemacht, aber der Job ist jetzt abgeschlossen." Anthony Hamilton wird sich künftig intensiv um seine anderen Schützlinge wie zum Beispiel Paul di Resta kümmern.#w1#

Die neue Rollenverteilung soll im Hause Hamilton ein normales Vater-Sohn-Verhältnis möglich machen, was in der Vergangenheit oft durch geschäftliche Zwänge beeinflusst war. "Ich freue mich, dass ich meinen Vater bald als Vater sehen kann", so Hamilton jr. "Ich möchte einen Manager, der sich um gewisse Belange kümmert und ich möchte dann einen Vater haben, mit dem ich ganz andere Sachen besprechen und unternehmen kann."

"Ich möchte mal mit meinem Vater einfach ein Bier trinken können, mit ihm zum Bowling gehen oder verreisen", beschreibt der Pilot seine Vorhaben. "Ich will nach wie vor alle meine Empfindungen mit ihm teilen können, auch am Rennwochenende. Ab sofort soll er mir aber als Vater zuhören. Solch eine Beziehung müssen wir nun aufbauen." Er fühle sich in Management-Fragen bei McLaren gut aufgehoben.


Fotos: Lewis Hamilton, Testfahrten in Barcelona


"Ich werde mindestens noch drei Jahre beim Team sein. Ich vertraue dieser Familie, sie kümmern sich sehr um mich. Ich habe also keine Eile, einen neuen Manager finden zu müssen." Er gehe fest davon aus, dass sein Vater ihn ab sofort nicht mehr bei allen Rennen begleite. "Er liebt es, zu Rennen zu gehen. Aber er macht das nun schon 19 Jahre lang. Ich habe ihm gesagt, dass er ruhig auch mal daheim bleiben kann, wenn er möchte."

"Natürlich soll er die Rennen genießen, wenn er kommen mag. Mein Vater war bislang bei allen meinen Rennen. Es wird vielleicht für ihn eine ganz neue Erfahrung sein. In einer SMS hat er mir schon geschrieben, dass er es cool fände, mal ein Rennen vom Sofa aus zu sehen. Er kann sich zurücklehnen und wird hoffentlich stolz sein", sagt der 25-Jährige, der diesen Prozess der Abnabelung als selbstverständlich darstellt.

"Ich möchte meinen Vater anrufen können und sagen: 'Papa, ich habe da einen genialen Sportwagen gesehen, den will ich mir kaufen'. Er soll dann in Zukunft nicht mehr mit seinen Business-Aspekten kommen, sondern er soll sagen: 'Super, mein Junge. Bring mir auch gleich einen davon mit'. Solch eine Beziehung wünsche ich mir. Ich möchte aber, dass jeder weiß, dass mein Vater immer mein Vater bleiben wird. Es ist nun nur ein ganz natürlich Schritt."