• 16.05.2010 01:45

  • von Christian Nimmervoll & Dieter Rencken

18-Zoll-Idee zumindest für 2011 verworfen

Neues von der Reifenfront: Deal steht unmittelbar bevor - Niederquerschnittsreifen vom Tisch - Ross Brawn befürwortet Pirelli-Angebot

(Motorsport-Total.com) - In Monte Carlo treffen heute Morgen die Mitglieder der Teamvereinigung FOTA zusammen, um neuerlich über die Frage zu diskutieren, welcher Reifenhersteller die Formel 1 künftig beliefern soll. "Die Zeit drängt. Wir werden uns morgen treffen und darüber diskutieren", bestätigte FOTA-Chef Martin Whitmarsh nach dem gestrigen Qualifying.

Titel-Bild zur News: Bridgestone-Reifen

Vorerst bleibt es in der Formel 1 bei den bekannten 13-Zoll-Rädern

"Wir haben mehrere Möglichkeiten. Die Entscheidung steht bevor, aber heute wurde sie noch nicht getroffen", sagt er in Anspielung auf die bisherigen FOTA-Treffen. Frank Williams fügt an: "Es gibt drei Interessenten, die es ernst meinen. Mir ist wichtig, dass wir gute Reifen bekommen und dass der Preis stimmt. Die Sicherheit darf dabei nicht übersehen werden." Die Namen der drei Interessenten möchte der Brite nicht verraten.#w1#

Bekannt ist, dass zwischenzeitlich bis zu fünf Reifenhersteller im Rennen waren: der derzeitige Monopolist Bridgestone, Avon, Michelin, Pirelli sowie ein koreanisches Unternehmen. Experten vermuten, dass nur noch Bridgestone, Michelin und Pirelli in Frage kommen. Galt Pirelli bis vor kurzem noch als Außenseiter, so scheint sich das Blatt gewendet zu haben: "Wir haben ein sehr gutes Angebot von Pirelli vorliegen, das wir ernsthaft in Betracht ziehen sollten", teilt Ross Brawn mit.

"Wir befinden uns in einer besseren Position als vor einigen Monaten, denn es sind einige gute Angebote auf dem Tisch, wohingegen wir bis vor kurzem noch gar nichts hatten. Das ist ermutigend", freut sich der Mercedes-Teamchef über das rege Interesse am Formel-1-Deal. "Sowohl Reifenfirmen wie auch Designer wollen endlich fortschreiten, denn sonst muss man Kompromisse eingehen und dann wird es teurer."

Sollte heute wieder keine endgültige Entscheidung fallen, wird es für die Designteams eng, denn die arbeiten bereits seit Wochen an den Autos für die kommende Saison. Je länger die Ungewissheit besteht, desto unangenehmer für die Techniker. Brawn malt schwarz: "Am schlimmsten wäre, wenn jemand ein glückliches Händchen hat und zufällig sein Auto für den richtigen Reifen designt. Daher hoffe ich auf eine baldige Entscheidung."

¿pbvin|512|2745||0|1pb¿Immerhin steht fest, dass es 2011 keine Niederquerschnittsreifen geben wird. Die Einführung von 18-Zoll-Rädern "wurde verworfen", bestätigt Williams-Technikchef Sam Michael: "Es werden 13 Zoll sein." Dennoch wünscht er sich wegen des Herstellerwechsels mehr Reifentests: "Ich glaube, dass es ideal wäre, bei ein oder zwei Rennen - zum Beispiel Monza und Abu Dhabi - auch noch am Montag zu bleiben und die neuen Reifen zu testen."

Die Designsituation sei "für alle gleich. Wir basieren das Design einfach auf den aktuellen Daten, denn andere haben wir ohnehin nicht. Ich hoffe, dass bald entschieden wird, welchen Reifenhersteller wir bekommen. Wenn wir Daten bekommen, wird es sehr schwierig, etwaige Unterschiede in den Daten zwischen Bridgestone und anderen Reifen einfließen zu lassen, aber ich wünsche mir Reifentests, wie wir vorgeschlagen haben", so Michael.