Williams erklärt: Wieso Hybridmotoren nicht günstiger werden

(Motorsport-Total.com) - Es ist einer von vielen Punkten auf der Agenda der Formel 1, wenn es um eine kostengünstigere und attraktivere Zukunft geht: das Format der Antriebe ändern und gleichzeitig die Kosten für Kunden senken. Dass das Vorhaben mit der spätestens für 2018 angekündigten Reglementnovelle gelingt, bezweifelt das Williams-Team allerdings. "Es wird natürlich gewaltige Mehrkosten geben", befürchtet Alan Kinch. Der Finanzchef in Grove warnt vor einer teuren Parallelentwicklung.

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Williams ist als Antriebskunde weiter bereit, saftige Rechnungen zu erhalten Zoom

Er will den Spagat zwischen Investitionen in das aktuelle Material und in die Zukunft wagen - statt das Budget zu erhöhen und zwei gleichwertige Projekte aus dem Boden zu stampfen. "Wir können es nicht darauf ankommen lassen, zwei Posten aufzumachen", erklärt Kinch und möchte finanziell nicht ins Risiko gehen, wie es sich die Werksteams Mercedes, Ferrari und Renault sowie Red Bull und McLaren wohl leisten werden: "Wir werden bei Ausgaben weiter klare Prioritäten setzen."

Mike O'Driscoll, der Geschäftsführer der Williams-Unternehmensgruppe, sieht nach dem "Ja" zum Hybrid ohnehin eine weniger bedeutende Zäsur auf die Formel 1 zukommen: "Wir erwarten nichts, das ähnlich wäre wie 2014. Wir rechnen nicht damit, dass ein neuer Antriebsstrang käme", sagt er.

Claire Williams glaubt indes nicht, dass die Antriebe günstiger werden, weil Entwicklungskosten von den Herstellern auf Jahre hinweg abgeschrieben werden - und sich in Rechnungen für Kunden bemerkbar machen. Etwas zu reduzieren wäre ergo gleichbedeutend mit einem Verlustgeschäft: "Ich kann mir nicht vorstellen, das Kosten massiv sinken. Die Arbeit ist getan, zu viel Geld ist investiert worden, als dass man uns einen nennenswerten Nachlass gewähren könnte", so die Teamchefin.