• 13.04.2016 13:29

  • von Dominik Sharaf

Surer kritisiert jammernde Formel-1-Stars: "Sind verweichlicht"

Die neuen Funkregeln seien eine kleine, aber wünschenswerte Hürde für die "Playstation-Piloten" und nicht das beschworene Sicherheitsrisiko, sagt Marc Surer

(Motorsport-Total.com) - Nach zwei Grands Prix mit verschärften Boxenfunk-Regeln in der Formel 1 zeigt sich 'Sky'-Experte Marc Surer erfreut über die Novelle - mit den klagenden Stars der Königsklasse geht er aber hart ins Gericht und unterstellt ihnen Luxusprobleme. "Die jüngste Generation ist wegen des Funks etwas verweichlicht", moniert der Schweizer und ist froh, dass das Malen-nach-Zahlen-Spiel mit den Ingenieuren ein Ende gefunden hat. Zuvor sei es auf der Rennstrecke "wie in der Fahrschule" zugegangen.

Titel-Bild zur News: Sergio Perez, Carlos Sainz

Die Formel-1-Pilotengilde: Nicht mehr die harten Kerle der Vergangenheit? Zoom

Der Einfluss von Simulatoren sowie Knöpfen und Stellrädchen am Lenkrad erinnerte Surer eher an eine Spielekonsole als an die sportliche Elite am Volant: "Das Image der Formel-1-Fahrer ist zum PlayStation-Fahrer verkommen. Wir wollen Helden in den Autos, keine Marionetten", macht er klar und sich für mehr Eigenverantwortung bei der Arbeit stark. Das entspräche nur dem Niveau, das die Formel 1 beanspruche: "Es kann nicht sein, dass man den besten Fahrern der Welt alles sagt wie einem Roboter."

Entsprechend hätten sich die Stars der Szene mit den neuen Gegebenheiten rasch zurechtgefunden. "Ein Vettel hat mit solchen Dingen keine Probleme, auch Rosberg bekommt es gut in den Griff", so Surer. "Hamilton hat offensichtlich mit der Kupplung ein Problem, das wird er aber auch lösen." Er glaubt ohnehin nicht, dass die Hürde der Funkeinschränkungen so hoch wäre wie teils behauptet. Für Spritmenge und Bremstemperatur gibt es Anzeigen, auch für die Kupplungswärme vor dem Start.

Die Formel-1-Stars seien damit ein Stück weit Otto Normalverbraucher. "Wenn irgendwas zu heiß wird, blinkt es auf dem Lenkrad auf, wie bei einem modernen Auto", erklärt Surer und erkennt "überhaupt kein" Sicherheitsrisiko - weil dann der Kommandostand ohnehin eingreifen darf. In Zukunft würden sich die Teams darauf einstellen und die Bedienung der Boliden vereinfachen: "Das Ganze muss auf ein paar Knöpfe reduziert werden. Es wird dazu führen, dass die Bedienung vereinfacht wird."