Vor Russland: Weiterer Ingenieur verlässt das Sauber-Team

Während ein weiterer Ingenieur dem Sauber-Team den Rücken kehrt, soll Felipe Nasr in Sotschi das nach Problemen eingeforderte neue Chassis bekommen

(Motorsport-Total.com) - Das finanziell angeschlagene Sauber-Team muss vor dem Grand Prix von Russland in Sotschi (Formel 1 2016 live im Ticker) einen weiteren Rückschlag hinnehmen. Denn Timothy Malyon, leitender Ingenieur an der Strecke, hat seinen Job überraschend gekündigt - aus "persönlichen Gründen", wie es offiziell heißt.

Titel-Bild zur News: Felipe Nasr

Das Sauber-Team hat schon bessere Zeiten erlebt als in der Saison 2016 Zoom

Malyon war erst im Januar als Ersatz für Giampaolo Dall'Ara zu Sauber gekommen und hat in China seinen letzten Grand Prix für das Schweizer Team absolviert. Offiziell endet die Zusammenarbeit Ende April. Nach dem Abgang von Technikchef Mark Smith und jenem von Marcus Ericssons Renningenieur Erik Schuivens zu Audi ist das bereits der dritte hochrangige Ingenieur binnen weniger Monate, der Sauber den Rücken kehrt. Malyons Aufgaben werden interimistisch von Felipe Nasrs Renningenieur Paul Russell übernommen.

Trotz der finanziellen Probleme - unter anderem konnten die Mitarbeitergehälter zuletzt nicht pünktlich überwiesen werden - soll Nasr für den Grand Prix von Russland ein neues Chassis erhalten. Der Brasilianer kam mit Chassis #01 bei den Wintertests noch gut zurecht, kämpfte in den drei bisherigen Saisonrennen aber mit Handlingproblemen. Ericsson war in diesen Rennen mit Chassis #01 unterwegs. Nasr forderte daher ein neues Chassis für sich ein.

Für das bevorstehende Rennwochenende hofft der Brasilianer daher, "dass wir die Schwierigkeiten, mit denen ich zuletzt zu kämpfen hatte, beseitigen konnten. Im vergangenen Jahr hatten wir in Sotschi ein schönes Rennwochenende. Wir konnten das Maximum aus unseren Möglichkeiten holen und nutzten die Chancen, die sich uns boten. Am Ende schaffte ich P6, mein bisher zweitbestes Rennresultat in der Formel 1."


Fotostrecke: FIA-Fast-Facts Russland

"Für mich dagegen", ergänzt Ericsson, "war es ein ziemlich unglückliches Wochenende mit einem sehr kurzen Rennen. Denn gleich nach dem Start hatte sich Nico Hülkenberg in Kurve 2 unmittelbar vor mir gedreht und ich konnte nicht mehr ausweichen. Jedenfalls haben wir einen konkurrenzfähigen Eindruck hinterlassen, und das stimmt mich für das kommende Rennen auf dieser Strecke positiv."