Mercedes: Kein Interesse an maßlosem Formel-1-Wettrüsten

Vor dem Hintergrund der wirtschaftlichen Lage plädiert Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff an die Vernunft der Topteams: "Dürfen die Kosten nicht eskalieren lassen"

(Motorsport-Total.com) - Die Piloten von Mercedes und Ferrari haben die Podestplätze bei den ersten vier Rennen der Formel-1-Saison 2015 unter sich ausgemacht. In der Konstrukteurswertung geben die beiden großen Werksteams den Ton an. Mercedes' Nummer-eins-Kunde Williams, in der Saison 2014 noch deutlich vor Ferrari, hat der Renaissance der Scuderia aus Maranello bisher wenig entgegenzusetzen. Gleiches gilt für Red Bull, den Konstrukteurs-Vizeweltmeister der Saison 2014.

Titel-Bild zur News: Toto Wolff, Maurizio Arrivabene

Toto Wolff und Maurizio Arrivabene: Einigkeit beim Thema Geld ausgeben? Zoom

Stand heute muss Mercedes im Kampf um den WM-Titel 2015 am ehesten Ferrari fürchten. An einem maßlosen Wettrüsten mit den Roten hat man im Lager der Silberpfeile aber kein Interesse. Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff plädiert stattdessen an die Vernunft und hofft, dass die Topteams die wirtschaftliche Situation im Auge behalten.

"Wir müssen bezogen auf unsere Ausgaben sehr vorsichtig sein. Wir müssen vernünftig bleiben", spricht Wolff gegenüber 'Autosport' auf die aktuelle Wirtschaftslage an und meint: "Bei Ferrari und Mercedes und auch bei den anderen Teams sind sich alle bewusst, dass wir die Kosten nicht aus dem Ruder laufen lassen dürfen. Ein Wettrüsten darf nicht das Ziel sein."

Der Mercedes-Motorsportchef glaubt beim Thema Geld ausgeben an ein "natürliches Limit, wie weit wir gehen können. Das gilt für uns genau wie für die anderen Teams". Im Falle von Mercedes gebe es demnach eine "glasklare Vorgabe von oben und genau dasselbe erwarten wir auch von Ferrari, die in derselben Wirklichkeit leben".

"Wenn die Formel 1 dich beißt, dann ist das ein Zeichen dafür, dass es wieder einmal zu weit gegangen ist", umschreibt Wolff die ständige Bedrohung, die in jüngster Vergangenheit Teams wie HRT, Caterham und (beinahe) Marussia traf.

"Im Moment sind wir weit davon entfernt, aber wir müssen das Thema bedenken", sagt Wolff und plädiert an die Vernunft aller Teams: "Wir müssen ein Auge auf die Formel 1 haben und dürfen die Kosten nicht eskalieren lassen. Das ist glasklar."