• 30.04.2015 08:05

  • von Dominik Sharaf

McLaren verspricht: Entwickeln bis zum (bitteren) Ende

Das Team muss mit dem MP4-30 den Anschluss schaffen, um 2016 konkurrenzfähig zu sein - Zwei Routiniers im Cockpit machen die Kehrtwende möglich

(Motorsport-Total.com) - Die Krisenjahre 2013 und 2014 brachte McLaren stets mit der Hoffnung auf Besserung hinter sich: Erst trösteten sich die Mannen aus Woking mit der Einführung der V6-Turbo-Hybride in der Formel 1, anschließend mit dem Wechsel des Antriebspartners von Mercedes zu Honda. Im kommenden Herbst wird Patron Ron Dennis kein Bonbon aus der Tasche zaubern können, um traurige Augen aufzuheitern. Deshalb schwört sich das Team ein: "Wir müssen bis zum letzten Rennen entwickeln", meint Peter Prodromou.

Titel-Bild zur News: Jenson Button

Am MP4-30 soll bis zum Saisonfinale in Abu Dhabi geschraubt werden Zoom

Der Chefaerodynamiker betont, dass der MP4-30 die Basis für die versprochenen Erfolge bilden muss: "Das Auto im kommenden Jahr wird eine Evolution des diesjährigen", so der frühere Red-Bull-Mann. Ingenieursdirektor Matt Morris fügt hinzu: "2016 ändert sich das Reglement kaum. Es gibt keinen neuen Antrieb, wie es in den vergangenen zwei Jahren der Fall gewesen ist, also werden wir weiter entwickeln. Vieles von dem, was wir auf der Strecke erkennen, wird in das nächstjährige Auto einfließen."

Nicht mehr einen unerfahrenen Sergio Perez oder Grünschnabel Kevin Magnussen, sondern den zweimaligen Weltmeister Fernando Alonso im Cockpit zu haben, ist aus Sicht Eric Boullier ein Pluspunkt: "Der Fahrerkader macht einen großen Unterschied", findet der Rennleiter bezüglich der 2015er Kombination mit Ex-Champion Button: "Jensons Feedback war immer phänomenal, aber dieses Jahr hat er noch einen Zahn zugelegt. Unsere Piloten sind voller Hingabe. Ich kann gar nicht sagen, wie privilegiert wir sind."

Bezeichnet Boullier seine Lenkradartisten Button und Alonso in diesem Zug als "Sensoren", fügt er grinsend hinzu: "Teure Sensoren!" Schließlich lässt sich McLaren seine Stars dank der Honda-Zuwendungen jährlich zweistellige Millionenbeträge kosten. In Woking wurde mit den Honda-Millionen nicht nur kräftig in Manpower investiert. McLaren schaffte neue Maschinen an, was die Kapazitäten in der Produktion um 30 Prozent erhöhte und damit den Updatezyklus deutlich beschleunigte.