Vorjahressieg Utopie: McLarens kleinere Austin-Brötchen

Die Siegquote von 100 Prozent wird McLaren in Austin kaum aufrechthalten können: Jenson Button setzt auf Spaßfaktor, Sergio Perez auf die Nähe zur Heimat

(Motorsport-Total.com) - Eine 100-Prozent-Siegquote klingt nicht schlecht: Was Red Bull bislang in Indien vorweisen kann, ist McLaren in Austin gelungen. Zugegeben, es gab bisher erst ein Rennen in Texas, das von Lewis Hamilton gewonnen wurde, doch so eine Statistik dürfte jedes Team gerne lesen. Dass das Team von Martin Whitmarsh diese Quote in diesem Jahr aufrechthalten kann, erwarten nur die wenigsten. Für die Chrompfeile geht es darum, den fünften Platz gegenüber Force India abzusichern.

Titel-Bild zur News: Lewis Hamilton

Lang ist's her: Lewis Hamilton sorgte vor einem Jahr in Austin für den Premierensieg Zoom

Mithelfen soll dabei auch endlich wieder Jenson Button, der nach zwei Rennen ohne Punkte auf Widergutmachung hofft. "Ich hatte im vergangenen Jahr eines meiner spaßigsten Rennen auf dem Circuit of the Americas", erzählt der Brite. "Ich hatte ein paar Probleme im Qualifying und bin nur auf zwölf losgefahren, aber ich habe mich am Sonntagnachmittag zusammengerissen, einen tollen Kampf gehabt und das Rennen auf Rang fünf beendet, was extrem zufriedenstellend war."

"Der erste Sektor auf dieser Strecke ist einer der besten Teile einer Rennstrecke auf der ganzen Welt. Die erste Kurve ist wirklich knifflig, weil sie steil und blind ist. Danach windet sich der Kurs durch unglaubliche Richtungswechsel, bis man vor der Gegengerade hart bremsen muss. Nach so einem intensiven Beginn gibt dir die Gerade ein wenig Raum zum atmen, bis man wieder im letzten Sektor angekommen ist, der eine Aneinanderreihung von langsamen, technischen Kurven ist."

Heimspiel für Perez

"Es gibt hier wieder eine breite Anzahl an verschiedenen Kurven, und es macht Spaß die Sequenz richtig hinzubekommen. Es ist definitiv ein Ort, wo eine angesammelte Kenntnis des Layouts zu deinem Speed beitragen kann", so der Brite. "Ich bin optimistisch, dass die Strecke zu der Highspeed-Charakteristik unseres Autos passen wird, das in Indien und Abu Dhabi eine verbesserte Pace gezeigt hat. Nach ein paar schwierigen Rennen wird es großartig sein, für alle Formel-1-Fans in den USA ein starkes Finish hinzulegen."

Für seinen Teamkollegen Sergio Perez ist der USA-Auftritt fast so etwas wie ein Heimspiel. "Texas liegt an der Grenze zu Mexiko, der Ort bietet damit eine perfekte Möglichkeit für viele Mexikaner, den Trip nach Austin zu machen, um einen Geschmack von der Formel 1 zu bekommen. Im vergangenen Jahr war ich von der mexikanischen Unterstützung wirklich überwältigt. Man konnte die Tribünen voll mexikanischer Flaggen sehen, und die Fans, die ich getroffen habe, waren alle wirklich leidenschaftlich, enthusiastisch und sachkundig."

"Für ein erstes Rennen hat Austin eine fantastische Show geboten", ergänzt der Mexikaner, der im vergangenen Jahr als Elfter die Punkte knapp verpasste. "Für mich wird dies das wichtigste Wochenende des Jahres, und ich bin wirklich scharf auf ein starkes Resultat, damit ich meine Fans mit einem Lächeln auf dem Gesicht wieder nach Hause schicke."

Whitmarsh mit guten Erinnerungen

"Ich denke, wir haben in den vergangenen Rennen eine vernünftige Verbesserung und ein besseres Verständnis unseres Autos gezeigt, frustrierenderweise hatten Jenson und ich aber bisher nur wenige Möglichkeiten, wirklich zu zeigen, zu was das Auto in der Lage ist. Ich hätte liebend gerne wieder die Möglichkeit eines Rennens wie in Indien, wo ich das ganze Rennen über pushen konnte und ein paar starke Punkte für das Team einfahren konnte", so Perez abschließend.

Sergio Perez

Sergio Perez steht bei seinem Heimspiel unter besonderer Beobachtung Zoom

Bei Martin Whitmarsh überwiegen noch die Erinnerungen an vergangenes Jahr: "Nach so einem erfolgreichen Auftaktevent, freut sich das ganze McLaren-Team wieder auf Austin. Ich war so beeindruckt davon, was wir erlebt haben. Es war eines der bestorganisierten und spaßigsten Rennen der gesamten Saison - und keines mit Kinderkrankheiten, die man normalerweise mit einem neuen Austragungsort assoziiert. Die Stadt Austin wuchs mit dem Ereignis, und ich weiß, dass die gesamte Formel-1-Gemeinschaft sehr angetan und stolz war, wie die Austiner jedem ein Willkommen-Gefühl vermittelt haben."

"Für Checo wird es ein sehr anstrengendes und wichtiges Wochenende: Näher kommt er nicht an seine Heimat Mexiko heran. Er ist natürlich aufgeregt und freut sich auf die heimische Unterstützung und die Erwartungen, die auf ihm während des Wochenendes liegen. Er wird darauf sehr gut reagieren, da bin ich mir sicher", hegt der Teamchef große Ansprüche an seinen Piloten.