Brasilien-Wetter: Regen bleibt unberechenbar

Das Schlimmste ist möglicherweise schon überstanden, aber auch am Samstag und Sonntag könnte es beim Brasilien-Grand-Prix durchaus regnen

(Motorsport-Total.com) - Nachdem beide Freitagstrainings zum Grand Prix von Brasilien auf nasser Fahrbahn stattfanden, wird es möglicherweise auch am Samstag und Sonntag regnen. "Das Wetter soll an diesem Wochenende sehr wechselhaft sein", hat zum Beispiel Vorjahressieger Jenson Button gehört. "Es wird aber vermutlich nicht immer regnen, sondern es soll zwischendurch auch mal trocken sein." Das deckt sich mit dem, was sein McLaren-Teamkollege Sergio Perez prognostiziert: "Im Qualifying soll es nass sein, heißt es. Für das Rennen stehen die Chancen bei 50:50."

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Nico Rosberg hofft nach zwei Bestzeiten, dass das Wetter schlecht bleibt Zoom

Aber der wahrscheinlich klügste Satz, denn Perez in Bezug auf das Wetter von sich gibt, ist: "Hier in Sao Paulo weißt du nie." Denn die Vorhersagen für die nächsten beiden Tage könnten unberechenbarer kaum sein. Während sich die von uns abgerufenen Wetterdienste darüber "einig" sind, dass die Regenwahrscheinlichkeit am Sonntag zwischen 30 und 90 Prozent liegt (mit sinkender Tendenz nach der ersten Stunde des Rennens), klafft die Schere der angegebenen Werte für das Qualifying am Samstag ebenfalls recht weit auseinander: fünf bis 30 Prozent.

"Die Wettervorhersage", seufzt McLaren-Sportdirektor Sam Michael, "ist nur etwa für die nächste halbe Stunde zutreffend. Du schaust also ständig auf das Regenradar, ob weiterer Regen kommt." Immerhin scheint schon jetzt klar zu sein, dass Sao Paulo die größten Unwetter dieses Wochenendes bereits hinter sich hat, denn was die Niederschlagsmenge angeht, liegen die vorhergesagten Werte für Samstag und Sonntag deutlich unter jenen, die heute gemessen wurden.

Ist das Schlimmste also schon überstanden? "Alle Wetterdienste sind sich einig, dass im Vergleich aller Tage dieses Rennwochenendes am Freitag der meiste Regen fällt", nickt Marussia-Sportdirektor Graeme Lowdon. "Aber wir wissen, dass hier in Brasilien immer alles passieren kann. Urplötzlich kommt hier von irgendwoher neuer Regen. Wir drücken die Daumen, dass es bis Sonntag immer weniger Regen geben wird."


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Denn wenn es weiter so stark regnen sollte wie heute am frühen Nachmittag, würde das die Teams vor echte Probleme stellen: "In der Qualifikation könnte der Straßenverkehr zum Thema werden", befürchtet zum Beispiel Mark Webber. "Du musst dann auch die Runde auf den Punkt bringen, wenn die Reifen frisch sind. Das ist dann aber mehr eine Lotterie bei solchen Bedingungen." So wie 2010, als Nico Hülkenberg als einziger Fahrer das Temperaturfenster der Reifen perfekt traf und zum ersten Mal seit fünf Jahren einen Williams auf Pole-Position stellte.

Nico Rosberg, Schnellster beider Freitagstrainings, hofft natürlich, dass das Wetter schlecht bleibt: "Im Großen und Ganzen sieht es im Nassen gut aus, daher kann es für mich ruhig nass bleiben. Morgen soll es ähnlich sein wie heute, am Sonntag soll es dann weniger Regen geben", vermutet er. Landsmann Adrian Sutil, dessen Force India im Trockenen besser funktioniert, befürchtet: "Natürlich sieht das ganze Wochenende ähnlich aus, es gibt eine sehr hohe Regenwahrscheinlichkeit. Da will man natürlich Regenreifen sparen, deswegen haben wir das Fahren heute minimiert."