Petrow: "Sergei weiß nicht, was ihn erwartet"

Russlands erster Formel-1-Pilot Witali Petrow glaubt nicht, dass Sergei Sirotkin mit 18 Jahren zu jung für die Formel 1 ist, hofft für ihn aber auf die richtigen Umstände

(Motorsport-Total.com) - Während Witali Petrow vor seinem Formel-1-Debüt (Melbourne 2010 für Renault) dreieinhalb Jahre GP2-Erfahrung sammelte, wird sein russischer Landsmann Sergei Sirotkin sprichwörtlich ins kalte Wasser geworfen. Derzeit deutet alles darauf hin, dass Sirotkin nach etwas mehr als einer vollen Saison in der Renault-World-Series schon im März 2014 in Melbourne sein Formel-1-Debüt für Sauber geben wird.

Titel-Bild zur News: Sergei Sirotkin

Ein Teenager im Formel-1-Cockpit: Sergei Sirotkin im Sauber Zoom

Was hält Petrow von der Aussicht, dass Sirotkin im Alter von nur 18 Jahren sein Formel-1-Debüt geben könnte? "Sergei weiß nicht, was ihn erwartet", meint Russlands erster und bisher einziger Grand-Prix-Pilot gegenüber 'f1news.ru', sieht im Vergleich zu seinem eigenen Werdegang aber einen wesentlichen Unterschied.

"Das Wichtigste ist, dass sie schon lange vor Beginn der Saison begonnen haben, mit ihm zu arbeiten. So hat er eine Chance, die Formel 1 zu verstehen. Er kann sich ein Bild davon machen, wie alles funktioniert - angefangen beim Fahrerlager bis hin zur Arbeit im Team", spricht Petrow auf die Tatsache an, dass Sirotkin vor wenigen Wochen in Monza dem Sauber-Team erstmals im Rahmen eines Rennwochenendes über die Schulter schauen durfte.


Fotos: Sirotkin: Formel-1-Debüt in Sotschi


"Ich hatte diese Gelegenheit nicht", bedauert der 57-fache Grand-Prix-Starter für Renault und erinnert sich: "Mein Vertrag wurde im Februar unterzeichnet. Ich konnte genau zwei Tage lang testen und das zu einer Zeit, als die Wintertestfahrten noch eineinhalb Monate gedauert haben."

Im jungen Alter von 18 Jahren, das Sirotkin zum jüngsten Grand-Prix-Teilnehmer aller Zeiten machen würde, sieht Petrow hingegen weniger ein Problem. "Romain (Grosjean; Anm. d. Red.) kam mit 23 in die Formel 1. Doch er baute derart viele Unfälle, dass er für immer aus der Formel 1 hätte fliegen können", spricht der Russe auf seinen französischen Nachfolger an und stellt fest: "Glücklicherweise hat er sich gewandelt."

So kommt Petrow in Bezug auf seinen Landsmann Sirotkin zum Schluss: "Natürlich ist er jung, aber das sollte kein Problem darstellen. Wichtiger ist es, wie gut er sich auf die neue Aufgabe vorbereiten kann." Seine erste Sitzprobe im Sauber C31 aus der Saison 2012 hat Sirotkin bereits vor einigen Wochen hinter sich gebracht. Am vergangenen Wochenende befuhr er mit diesem Boliden einen Teil von Russlands noch im Bau befindlicher Grand-Prix-Strecke in Sotschi.