Ecclestone rät Teams: "Gebt Geld nicht für Motorhomes aus"

Bernie Ecclestone glaubt, dass Teams mit einer Rückbesinnung auf das Wesentliche den Schuldenberg in den Griff kriegen und ortet bei vielen eine "rosarote Brille"

(Motorsport-Total.com) - Abgesehen von Ferrari, Red Bull, Mercedes und McLaren kämpfen derzeit alle Formel-1-Rennställe mit großen finanziellen Problemen. Bernie Ecclestone empfiehlt den Teams daher eine Rückbesinnung zum Rennsport und schlägt ihnen vor, sich weniger auf Nebenschauplätzen zu verzetteln.

Titel-Bild zur News: Bernie Ecclestone

Bernie Ecclestone wähnt sich nicht mitschuldig an den Problemen einiger Teams Zoom

"Die Teams müssen endlich einen Weg finden, mit weniger Geld konkurrenzfähig zu sein", fordert er gegenüber 'Auto Bild motorsport' (jetzt abonnieren!). "Sie müssen sich wieder aufs Wesentliche konzentrieren, und das heißt: Gebt euer Geld für den Sport aus, für die Rennwagen, für die Rennen. Und nicht für Entertainment oder sinnlos große, feudale Motorhomes."

Die kleinen Rennställe werfen Ecclestone vor, dass sie am großen Kuchen der Formel-1-Einnahmen zu wenig mitnaschen dürfen. Die Einnahmenverteilung in der "Königsklasse" des Motorsports sieht Sonderkonditionen für Teams wie Ferrari oder Red Bull vor, auf die Mittelfeld-Teams verzichten müssen - zudem ist die Verteilung erfolgsabhängig. Die Weltmeister-Truppe erhält demnach deutlich mehr als kleine Rennställe, das Team mit der Roten Laterne geht sogar leer aus.

Die enormen Budgets in der "Königsklasse" sind für Rennställe wie Sauber oder Force India dieser Tage kaum zu stemmen. Die Topteams wehren sich aber gegen radikale Kostensenkungen, haben Angst, dadurch einen Wettbewerbsvorteil zu verlieren. Da eine Einigung auf eine Budgetobergrenze unrealistisch ist und das neue Reglement für eine weitere Lawine an Ausgaben sorgt, wird die Schieflage bei einigen Teams immer größer.

"Es gibt zu viele Leute in der Formel 1, die mit einer rosaroten Brille durch das Leben laufen." Bernie Ecclestone

Schuld daran sind laut Ecclestone die Entscheidungsträger der Teams selbst: "Es gibt zu viele Leute in der Formel 1, die mit einer rosaroten Brille durch das Leben laufen. Sie sehen die Welt anders, als sie ist. Sie denken: 'Oh, die Sonne scheint, ist das Leben nicht wunderschön? Mit einer rosaroten Brille verdrängt man aber die Realität."