Webber: "Teams werden sich an Reifen gewöhnen"

Mark Webber erklärt, wieso seine Reifen-Performance nicht so gut wie bei Vettel war und weshalb er nicht in Spanien, aber im Laufe des Jahres mit Fortschritten rechnet

(Motorsport-Total.com) - Red Bull zeigte in Bahrain perfekt, wie unterschiedlich die aktuellen Pirelli-Reifen selbst bei gleichen Autos reagieren. Während Sebastian Vettel die Pneus an der Spitze ins optimale Temperaturfenster brachte und dominant auf und davon fuhr, hatte Mark Webber seine liebe Not. Der "Aussie" sah in der Anfangsphase noch wie ein Podestkandidat aus, wurde aber am Ende nur Siebter - ein ernüchterndes Ergebnis beim 200. Grand Prix seiner Karriere.

Titel-Bild zur News: Felipe Massa, Mark Webber

In den vielen Zweikämpfen zerstörte Mark Webber seine Reifen Zoom

"Ich ärgere mich schon über das Ergebnis und hätte gerne ein stärkeres Finish gehabt, aber das ist bei diesen Reifen ein Problem, denn sie spielen eine enorme Rolle - auch für die gesamte Performance des Autos und das Ergebnis", klagt Webber gegenüber 'ServusTV'. "Zu Beginn des Rennens lief es nicht schlecht, aber die Stints waren nicht lange genug, und am Ende des Rennens gingen meine Reifen zur Neige", wurde er in der Endphase dafür bestraft, mit den Reifen nicht lange genug hausgehalten zu haben - ein Ergebnis der vielen Zweikämpfe des 36-Jähirgen.

Alles eine Frage der Zeit?

Beim Verfolgen eines Rivalen rutscht der Bolide mehr als sonst, der Verschleiß wird größer, das optimale Temperaturfenster kann nicht beibehalten werden. Und so wurde Webber in den letzten Runden noch von Platz fünf auf Platz sieben durchgereicht. "Ich habe mich mit Lewis ordentlich duelliert, aber den Platz noch verloren - und dann auch noch gegen Perez", schildert er die bitteren Minuten.

Er ist der Ansicht, dass derzeit noch kein Team die aktuelle Pirelli-Generation wirklich verstanden hat, auch wenn Lotus immer wieder mit einem Stopp weniger für gute Ergebnisse sorgt. "Es gibt einige Teams, die gehen ganz konstant mit den Reifen um und machen Zweistoppstrategien", fällt Webber auf. "Die McLaren haben bei Jenson Button auf eine Vierstoppstrategie gesetzt - und er gilt normalerweise als Reifenflüsterer. Da sieht man, dass alle Teams noch lernen, wie man mit den Reifen am besten umgeht. Im Verlauf der Saison werden sich die Teams sicher noch besser an die Reifen gewöhnen."

Webber rechnet nicht mit konstanten Reifen

"Auch bei den nächsten Rennen werden wir erleben, dass die Reifen sehr schnell in die Knie gehen." Mark Webber

Am heutigen Dienstag wird Pirelli entscheiden, ob man bei den kommenden Rennen haltbarere Mischungen bringt. Unklar ist auch, wie die aktuellen Pneus auf dem Circuit de Catalunya funktionieren werden, denn Layout, Asphalt und Temperaturen sind komplett anders als in Bahrain - möglicherweise lösen sich einige Probleme ganz von selbst.

Webber geht jedenfalls davon aus, dass es auch beim Europa-Auftakt in ähnlicher Tonart weitergehen wird. "Auch bei den nächsten Rennen werden wir erleben, dass die Reifen sehr schnell in die Knie gehen", glaubt der Red-Bull-Pilot. "Wir werden dann auch Überholmanöver sehen wie in Schanghai und Bahrain." Er sieht die Fans als Gewinner der aktuellen Formel 1: "Wenn deine Reifen noch passen, dann kannst du vorbeiziehen und einen Abstand herausfahren. Das macht das Rennen interessant - speziell für die Zuschauer."