• 21.04.2013 10:06

  • von Dieter Rencken & Roman Wittemeier

Soll Pirelli den Weg 2014 weitergehen?

Die Reifen stehen auch 2013 im Fokus: Renngeschehen wird extrem durch die Pirelli-Mischungen beeinflusst - Martin Whitmarsh: "Genau passend wird es nie sein"

(Motorsport-Total.com) - Die Rennen der Formel-1-Saison 2013 werden durch Reifenstrategien entschieden. Das "schwarze Gold" wird für manche Beobachter zum roten Tuch. Es hagelt dermaßen viel Kritik an den aktuellen Pirelli-Pneus, sodass es womöglich schon bald Anpassungen an den Mischungen geben soll. Zumindest Red Bull pocht auf eine Veränderung der Reifen. Die Weltmeister hoffen, dass die Qualitäten des aktuellen Autos dann richtig zur Geltungen kommen könnten.

Titel-Bild zur News: Pirelli

Zu wenig haltbar: Die Pirelli-Reifen stehen in diesem Jahr heftig in der Kritik Zoom

"Genau passend wird es nie sein, sodass wirklich jeder zufrieden ist. Das ist sicher", meint McLaren-Teamchef Martin Whitmarsh angesichts der aktuellen Diskussionen. "Die Formel 1 muss ein paar puristische Ansätze behalten. Zum Beispiel, dass der beste Fahrer im besten Auto siegen können muss. Andererseits müssen wir auch Show bieten", sagt der Brite. Pirelli hat von der Formel 1 den Auftrag erhalten, Reifen zu bauen, die ein Spektakel garantieren.

"Wenn man mir vor fünf Jahren von DRS erzählt hätte, dann wäre ich jemand gewesen, der strikt dagegen gewesen wäre. Aber jetzt finde ich es gut. Natürlich ist es etwas künstlich, aber die Show ist besser. Es macht verschiedene Strategien viel besser möglich, weil man überholen kann", kann sich Whitmarsh mit diesen künstlichen Eingriffen anfreunden. "Wir müssen die passende Balance halten. Wir müssen auf die Fans hören und deren Bedürfnisse und Wünsche ernst nehmen."

"Wenn wir irgendwann am Sonntagnachmittag im Fernsehen als störend empfunden werden, dann passt etwas nicht", sagt Whitmarsh, der als Vorsitzender der Teamvereinigung FOTA regelmäßig Feedback von Fans bekommt. "Die Formel 1 ist die Spitze des Motorsports. Wir haben die besten Fahrer und die besten Autos. Es muss sicher sein, dass am Ende des Jahres die beste Kombination den Titel holt. Wenn das nicht mehr der Fall ist, dann ist es zu künstlich geworden."

Ob die Reifen auch in Zukunft eine solch prägnante Rolle spielen werden, ist ungewiss. Die Verhandlungen über eine Verlängerung des Vertrages mit Exklusivausrüster Pirelli dauern an. Hinter den Kulissen hat allerdings Bernie Ecclestone die Weichen schon gestellt. Der italienische Hersteller habe bereits mit dem Rechteinhaber eine Einigung erzielt, so der Brite. "Ich würde das nicht als das normale Formel-1-Durcheinander beschreiben. Ich würde es so interpretieren, dass man wohl bald zu Einigung kommen wird", schmunzelt Whitmarsh wegen des Ecclestone-Schachzuges.