Bottas: "Irgendwann ist es an der Zeit"

Während erste Gerüchte über Bruno Senna die Runde machen, fühlt sich Testfahrer Valtteri Bottas bereit für höhere Aufgaben bei Williams

(Motorsport-Total.com) - Bruno Senna sitzt bei Williams nur so lange fest im Sattel, wie seine Sponsorenzahlungen fließen, und in Silverstone kamen in Insiderkreisen erstmals Gerüchte auf, wonach der Brasilianer im schlimmsten Fall schon nach dem Grand Prix von Ungarn am 29. Juli vor die Tür gesetzt werden könnte. Logischer Nachfolger wäre dann Testfahrer Valtteri Bottas.

Titel-Bild zur News: Valtteri Bottas

Valtteri Bottas ist Finnlands nächstes Versprechen für die Formel 1

Der amtierende GP3-Champion hat bisher sechs von neun ersten Freien Trainings am Freitagmorgen bestritten und führt im teaminternen Stallduell mit Barcelona-Sieger Pastor Maldonado mit 4:2. Zusätzlich zu seinen Freitagseinsätzen saß er vergangene Woche zwei Tage in Silverstone im Auto, weil sich Williams als eines von nur drei Teams dazu entschieden hat, den eigentlich für November geplanten Young-Driver-Test vorzuverlegen.

Außerdem müsste Bottas bei einem Grand-Prix-Debüt am 2. September in Belgien aus keiner anderen Rennserie aussteigen, weil er ohnehin nicht in der GP2 oder Renault-World-Series engagiert ist. "Ich vermisse das Rennfahren", gibt er gegenüber 'Autosport' zu, "aber ein Jahr Pause geht gerade noch. Unser Hauptziel ist ein Renncockpit, aber wenn wir das nicht bekommen, dann muss ich weiterfahren. Ich habe Zeit, ich bin 22. Das Ideale wäre, hier zu bleiben."

Denn bei Williams hält man große Stücke auf den Finnen - und das nicht nur, weil er ein Management-Schützling der gemeinsamen Firma von Didier Coton, Mika Häkkinen und Williams-Großaktionär Toto Wolff (Aces Management) ist. Bottas gilt als unbekümmert, schnell und vor allem lernfähig, profitiert viel von der Zusammenarbeit mit Fahrermentor Alexander Wurz - und schielt daher zurecht auf einen Stammplatz in der Königsklasse.

"Ich möchte ein Renncockpit in der Formel 1, das ist mein nächstes Ziel", stellt er klar. "Ich glaube, nächste Saison wäre ich dafür bereit, oder wenn mich jemand jetzt fragen würde, würde ich es sicher auch schon machen. Ich würde liebend gerne in ein Auto einsteigen. Aber jedes Mal, wenn ich im Auto sitze, lerne ich dazu und werde immer besser. Trotzdem ist es irgendwann an der Zeit, das erste Rennen zu bestreiten."