Kristensen: Schumacher-Strafe war richtig

Auch wenn sie Michael Schumacher die Pole-Position gekostet hat, findet Tom Kristensen, dass die Plus-Fünf-Strafe von Barcelona richtig war

(Motorsport-Total.com) - Das gestrige Qualifying in Monaco war für Michael Schumacher eine bittersüße Angelegenheit: Zwar fuhr er überraschend Bestzeit, doch auf Pole-Position steht er nicht, weil er aus Barcelona eine Strafversetzung um fünf Positionen mitschleppt. Beim Grand Prix von Spanien war der Mercedes-Pilot mit Bruno Senna kollidiert.

Titel-Bild zur News: Tom Kristensen

Tom Kristensen findet nicht, dass Michael Schumachers Strafe zu hart war

Dass ihn die Strafe die erste Pole-Position seit dem Comeback kostet, sei schade, stelle die Entscheidung aber keineswegs in Frage: "Ich finde, was wir entschieden haben, entspricht den besten Interessen des Sports", sagt Tom Kristensen, einer der Rennkommissare in Barcelona, im Interview mit 'Motorsport-Total.com'. "Es sind beide Fahrer ausgeschieden. Man könnte auch sagen, es war ein Rennunfall, aber man will nicht, dass so etwas zu oft vorkommt. Also muss man sich so etwas anschauen."

"Was Schumacher geleistet hat, ist fantastisch - kommt hierher und stellt das Ding auf Pole. Es ist schön, den alten Kerl wieder vorne zu sehen, gut für die Formel 1. Er hat bewiesen, dass er noch stark und entschlossen ist. Davor habe ich großen Respekt. Das ändert aber nichts an Barcelona", unterstreicht Kristensen, der sich mit seinen Kollegen allerdings für eine Plus-Fünf- statt für eine Plus-Zehn-Strafe entschieden hat.

"Eine Startaufstellungs-Strafe in Monaco ist schlimmer als auf anderen Strecken. Man könnte sagen, dass wir das auch in Betracht gezogen haben", gibt der Däne zu. Pastor Maldonado kassierte für seine Kollision mit Sergio Perez gestern im Training aber eine Plus-Zehn-Strafe. Kristensen: "Man muss in Betracht ziehen, ob eine Situation vermeidbar war, ob sie absichtlich war, was die Umstände waren, die dazu geführt haben."

Dass Schumacher gerade in Monaco bezahlt, wo das Überholen am schwierigsten ist, sei unglücklich, aber nicht zu ändern: "Jeder Grand Prix muss als eigenständig betrachtet werden, jeder Zwischenfall muss als eigenständig betrachtet werden. Das ist wirklich wichtig. Man muss jeden Zwischenfall unabhängig betrachten. Wenn man den Fahrern im Fahrerbriefing zuhört, dann wünschen sie sich Beständigkeit der Strafen für alle."

Kristensen vergleicht Barcelona mit Witali Petrow im Vorjahr in Südkorea: "Er befand sich im Zweikampf, blockierte die Räder und nahm Schumacher mit, völlig unabsichtlich. Er bekam eine Plus-Fünf-Strafe und eine Verwarnung. Schumacher hatte absolut nichts mit dem Unfall zu tun, wurde aber aus dem Rennen geworfen. Ich schätze, man hat die Verwarnung ausgesprochen, weil es zu 100 Prozent Petrows Schuld war. In Barcelona kämpften zwei Fahrer um Position", sagt er.


Fotos: Michael Schumacher, Großer Preis von Monaco, Samstag