Hamilton gab in Watkins Glen NASCAR-Premiere

Lewis Hamilton und NASCAR-Ass Tony Stewart tauschten in Watkins Glen ihre Boliden: Wie sich der Brite zurechtfand und was er vom NASCAR-Boliden hält

(Motorsport-Total.com) - Vielleicht war es das Erlebnis, das Lewis Hamilton in dieser harten Zeit auf andere Gedanken gebracht hat: Der Formel-1-Weltmeister 2008, der zuletzt wegen seiner verwegenen Manöver hart kritisiert wurde, kam auf dem legendären Kurs in Watkins Glen in den seltenen Genuss, einen NASCAR-Boliden ausprobieren zu dürfen. Dabei handelte es sich um das Auto von keinem Geringeren als Tony Stewart, NASCAR-Champion 2002 und 2005.

Titel-Bild zur News: Lewis Hamilton, Tony Stewart

Tony Stewart und Lewis Hamilton tauschten in Watkins Glen ihre Boliden

Im Gegenzug durfte der US-Amerikaner, der 39 Cup-Siege zu Buche stehen hat, den McLaren MP4-23 - Hamiltons Weltmeisterauto - über den elf Kurven umfassenden Traditionskurs im US-Bundesstaat New York steuern. Viele Zuschauer waren Zeuge dieses aufregenden Ereignisses. "Ich habe mich immer gefragt, wie es sich anfühlt, hinter dem Steuer eines NASCAR-Autos zu sitzen", zeigte sich Hamilton vor dem NASCAR-Debüt gespannt.

Wie Hamilton seine NASCAR-Premiere erlebte

Doch die Premiere verlief trotz leichten Regens erfolgreich - Hamilton wurde von Stewart perfekt eingeschult und genoss die ungewöhnliche Erfahrung. "Ich hätte mir keine bessere Gelegenheit wünschen können", frohlockte der Brite nach dem Test. "NASCAR ist eine andere Welt. Der Chevrolet mit der Startnummer 14 war anders als alles, was ich gewohnt bin, aber Tony war ein exzellenter Lehrer und ich fand schnell einen guten Rhythmus - diese Autos sind roh und kraftvoll. Es macht wahnsinnig viel Spaß, sie zu fahren."

Hamilton bedankte sich für seine Erfahrung und stand Stewart bei seiner Formel-1-Premiere mit Rat und Tat zur Seite. "Ich erhielt nicht nur die Chance, das Auto von Stewart - also einem zweifachen NASCAR-Champion - fahren zu können, sondern ich durfte diese Erfahrung teilen, indem ich ihm die Chance gab, auch meinen McLaren-Mercedes-Formel-1-Boliden zu fahren. Es war ein großartiger Tag in Watkins Glen. Dabei handelt es sich um eine Strecke mit viel Formel-1-Historie: Emerson Fittipaldi gewann dort 1974 für McLaren die erste Fahrer- und Konstrukteurs-WM und es war fantastisch, hierher zu kommen und diese Geschichte aufzunehmen."

"Ich fand schnell einen guten Rhythmus - diese Autos sind roh und kraftvoll." Lewis Hamilton

Hamilton auf Montoyas Spuren?

Doch nicht nur Hamilton zeigte sich begeistert - auch für Stewart war es ein unvergesslicher Tag. "Die Monoposto-Rennwagen in der Formel 1 haben mich immer schon fasziniert", gibt der US-Amerikaner zu. "Es war großartig, die Kraft des McLaren-Mercedes MP4-23 zu spüren. Mit ihm dann vor dieser Menge begeisterter Rennfans auf einer Strecke wie The Glen einige Runden zu fahren, hat es sogar noch spezieller gemacht. Das war eine Erfahrung, die ich nie vergessen werde."

Die von Mineralöl-Konzern Mobil 1 organisierte Aktion ist übrigens nicht die erste ihrer Art. Schon 2003 hatte der spätere McLaren-Pilot Juan-Pablo Montoya seinen Williams-Boliden mit NASCAR-Pilot Jeff Gordon in Indianapolis getauscht. Das Ergebnis ist bekannt: Der Kolumbianer wechselte nach einem schwierigen Saisonstart 2006 während der Saison in die NASCAR-Serie. Sein Nachfolger war 2007 ein gewisser Lewis Hamilton. Wer weiß, vielleicht wiederholt sich auch diese Geschichte eines Tages.

"Das war eine Erfahrung, die ich nie vergessen werde." Tony Stewart