Mercedes setzt auf radikale Neuerungen

Ross Brawn hat nicht zu viel versprochen: Der Silberpfeil kommt in Barcelona total überarbeitet daher, besonders im Bereich der radikalen Airbox

(Motorsport-Total.com) - Der Medien-Donnerstag in Barcelona verlief heute besonders spannend. Einerseits packten einige Teams ihre neuen Motorhomes aus, andererseits waren in der Boxengasse erstmals die großteils stark überarbeiteten Autos zu sehen. Mercedes fiel in beiden Bereichen auf: Als Motorhome dient interimistisch die DTM-Hospitality, der MGP W01 weist eine radikale Neuerung auf.

Titel-Bild zur News: Neue Airbox des Mercedes MGP W01

Radikal: So einen mittleren Lufteinlass hat es bisher noch nie gegeben

Denn während man schon im Vorfeld wusste, dass die neueste Ausbaustufe des Silberpfeils von Michael Schumacher und Nico Rosberg über einen längeren Radstand verfügen würde, um die suboptimale Gewichtsverteilung besser anpassen zu können, überrascht das amtierende Weltmeisterteam mit einem neuen Design der Airbox, das man so in der Formel 1 noch nie gesehen hat.#w1#

Aerodynamische Vorteile erhofft

"Das ist schon cool, wenn man etwas Neues ausprobieren kann, was sonst noch niemand am Auto hat. Es sieht richtig futuristisch aus", urteilt Rosberg über das neue Element an seinem Arbeitsgerät. Und Mercedes-Sportchef Norbert Haug fügt gegenüber 'auto motor und sport' an, dass die Anströmung des Heckflügels nun laut Windkanal deutlich besser sein müsste. Aber: "Ob es funktioniert, sehen wir erst auf der Strecke."

Aber worum geht es eigentlich? Bisher begann die Airbox, also der mittlere Lufteinlass, in Form eines Rohrs direkt hinter dem Helm des Fahrers. Mercedes hat die Airbox nun deutlich tiefer und leicht nach hinten gesetzt, außerdem das Einzelrohr durch zwei Einlassrohre ersetzt. Bisher erfolgte die Teilung in zwei Luftkanäle erst innerhalb der Außenhaut, sodass man die zwei voneinander getrennten Einlassrohre nicht sehen konnte.


Fotos: Mercedes, Großer Preis von Spanien, Pre-Events


Was das bringen soll, ist klar: einerseits eine bessere Anströmung des Heckflügels, andererseits aber auch weniger Luftwiderstand, weil die Querschnittsfläche, die im Wind steht, kleiner geworden ist. Daran ändert auch der Steg über der eigentlichen Airbox nichts, der - nebst seiner Funktion als Überrollbügel - eine rein kosmetische Funktion hat, um die von der FIA vorgeschriebene Mindesthöhe nicht zu unterschreiten.

Noch kein F-Schacht-System

Dafür fährt Mercedes an diesem Wochenende wohl wieder nicht mit dem neuartigen F-Schacht-System, das McLaren entwickelt und auch als erstes Team erfolgreich eingesetzt hat. Rosberg: "Wir haben das noch nicht. Der Heckflügel ist vom Prinzip gleich wie in Schanghai und wurde nur leicht modifiziert. Der längere Radstand und die Airbox sind die einzigen fundamentalen Änderungen."

Neue Airbox des Mercedes MGP W01

Die Airbox ist nun schon außen in zwei getrennte Luftkanäle unterteilt Zoom

Mercedes hat damit in der Pause die mit Abstand radikalsten Änderungen entwickelt, aber ob diese auch wie erhofft anschlagen werden, ist eine andere Frage. Die Jungfernfahrt mit den innovativen Neuerungen wird laut 'Autosport' übrigens nicht erst morgen stattfinden, sondern wurde von Schumacher bereits vergangene Woche in Rockingham absolviert - völlig legal im Rahmen von Filmaufnahmen...

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