Ferrari startet mit neuer Lackierung

Wegen der Kritik am Marlboro-Barcode tritt Ferrari in Barcelona mit einer neuen Lackierung an - Neuer Sponsor aus Russland vorgestellt

(Motorsport-Total.com) - Das Ferrari-Team wird beim Grand Prix von Spanien am kommenden Wochenende überraschend mit einer modifizierten Lackierung antreten. Zwar weicht der Traditionsrennstall aus Maranello nicht vom roten Farbschema ab, doch der Marlboro-Barcode, der in den vergangenen Jahren charakteristisch für die Ferrari-Lackierung war, wurde entfernt.

Titel-Bild zur News: Neue Lackierung ohne Marlboro-Barcode

Ferrari wird in Barcelona ohne den traditionellen Marlboro-Barcode antreten

Man habe sich "gemeinsam mit Philip Morris International" dazu entschieden, die Lackierung der Autos für das Wochenende in Barcelona zu entfernen, lässt Ferrari ausrichten. Hintergrund seien die von britischen Politikern ausgelösten Diskussionen, wonach der Barcode eine Art "Schleichwerbung" für Marlboro sein soll - was in Wahrheit natürlich der Fall ist, sonst würde Philip Morris nicht pro Jahr geschätzte 75 Millionen Euro nach Maranello überweisen.#w1#

Doch Ferrari bleibt bei der Auslegung, dass der Barcode keineswegs ein dem Marlboro-Logo ähnlicher Ersatz hätte sein sollen und teilt mit: "Mit diesem Schritt möchten wir dieser lächerlichen Geschichte ein Ende setzen und uns auf wichtigere Dinge als auf solch grundlose Anschuldigungen konzentrieren." Fairerweise muss man Ferrari zugestehen, dass die Aufregung um den Barcode nach vielen verstrichenen Jahren tatsächlich ein wenig konstruiert wirkt...

Übrigens gibt Philip Morris die kolportierten 75 Millionen Euro nicht nur für den Marlboro-Barcode, einige PR-Tage mit den Ferrari-Piloten und VIP-Tickets aus, sondern in erster Linie für eine Beteiligung an anderen Sponsoringeinnahmen des Ferrari-Teams. So munkelt man in der Branche, dass der Tabakkonzern fast die kompletten Werbeflächen auf den Autos an externe Sponsoren vermitteln darf und in so einem Fall den Großteil des Sponsoringvolumens kassieren würde.


Fotos: Ferrari, Großer Preis von Spanien, Pre-Events


Doch Ferrari hatte heute auch positive Neuigkeiten zu vermelden, nämlich einen Sponsoringdeal mit mit Kaspersky Lab, einem russischen Unternehmen für IT-Sicherheit. Kaspersky Lab wird nicht nur Ferrari direkt, sondern auch das Sportwagenteam AF Corse unterstützen, für das Ferrari-Testfahrer Giancarlo Fisichella an den Start geht. IT-Sicherheit ist seit dem Spionageskandal um Nigel Stepney im Jahr 2007 bekanntlich ein Reizthema in Maranello...