• 31.03.2008 10:44

  • von Roman Wittemeier

Karthikeyan und Chandhok: Zwei Inder auf dem Sprung?

Nachdem mit Force India das erste indische Team in der Formel 1 engagiert ist, drängen sich auch indische Fahrer ins Rampenlicht

(Motorsport-Total.com) - Vijay Mallya hat als Besitzer des Force-India-Teams den Traum von der ersten komplett indischen Formel-1-Mannschaft. Einen Großteil davon hat sich der Milliardär mit dem Kauf des maroden Spyker-Rennstalls bereits erfüllt, nur bei der Cockpitbesetzung war sein Vorhaben bislang gescheitert - noch jedenfalls. In spätestens zwei Jahren, passend zum ersten Grand-Prix-Rennen in Indien, möchte Mallya einen indischen Piloten präsentieren.

Titel-Bild zur News:

Narain Karthikeyan war im Jahr 2007 Testpilot im Williams-Team

Als ernsthafter Kandidat rückt zur Zeit immer mehr der GP2-Pilot Karun Chandhok ins Rampenlicht. Der 24-Jährige hat einen Platz im GP2-Meisterteam iSport ergattern können und hatte zuletzt im Sprintrennen in Malaysia sogar seinen prominenten Teamkollegen Bruno Senna besiegt. Schon im kommenden Jahr will Chandhok den entscheidenden Schritt in die Formel 1 machen: "2009 ist die Deadline, die ich mir selbst gesetzt habe."#w1#

"Ich hoffe, dass ich in diesem Jahr zwei oder drei Rennen in der GP2-Serie gewinnen kann. Dann hätte ich eine gute Position für die Verhandlungen mit den Formel-1-Teams. Mit der Hälfte von denen habe ich bereits gesprochen, auch mit Force India", so Chandhok, der allerdings bislang überall abgeblitzt zu sein scheint. Force-India-Chef Mallya hatte jüngst im Interview mit 'Motorsport-Total.com' gesagt: "Er wird ein Kandidat sein, aber nur wenn er in der GP2 konstant vorne mitfahren kann."

Chandhok selbst fühlt sich gut vorbereitet auf seinen angestrebten Formel-1-Einstieg. "Natürlich sind die Formel-1-Boliden etwas schneller. Aber als ich bei Red Bull die Chance zum Testen hatte, war ich wirklich überrascht, wie gering der Unterschied eigentlich ist. Es war schon beeindruckend. Es war das, wovon ich immer geträumt hatte. Aber es war nichts, was mich völlig umgehauen hätte", erklärte der Inder gegenüber der Zeitung 'The Asia Age'.

Karun Chandhok durfte im vergangenen November bei Red Bull testen Zoom

"Der größte Unterschied liegt darin, dass man sehr viel mit Elektronik und anderer Technologie zu tun hat", so Chandhok, der den Grand-Prix-Sport in seiner Heimat auf dem kräftigen Vormarsch sieht. Ein anderer, der vom Formel-1-Aufschwiung in Indien profitieren möchte, ist Narain Karthikeyan. Der 31-Jährige, der im Jahr 2005 bereits ohne große Erfolge mit Jordan in der Königsklasse vertreten war, übt sich jedoch in Geduld. "Die Formel 1 kann warten. Ich will mich voll auf die A1GP konzentrieren und dort 110 Prozent geben", so der Inder.

Karthikeyan weiß seine Chancen realistisch einzuschätzen. Er erkennt genau, dass er nicht mehr das Alter hat, um als neuer indischer Hoffnungsträger in die Formel 1 zu kommen: "Die jungen Nachwuchsleute wie Aditya Patel und Armaan Ebrahim machen einen guten Job. Die sind jung und bringen eigentlich alle Qualitäten eines guten Rennfahrers mit."