• 22.05.2006 15:58

  • von Adrian Meier

Villeneuve: "Würde gerne für BMW weiterfahren"

Zwischen Nick Heidfeld und Jacques Villeneuve herrscht keine Rivalität, sondern konstruktive Zusammenarbeit - Bleibt der Kanadier 2007 Heidfelds Teamkollege?

(Motorsport-Total.com) - Vor dem Beginn der vergangenen Saison musste sich Nick Heidfeld über viele Testfahrten hinweg in einem Duell gegen Antonio Pizzonia durchsetzen, um sein Cockpit beim damaligen BMW Williams-Rennstall zu ergattern. Nun hat der Deutsche im BMW Sauber F1 Team mit Jacques Villeneuve einen früheren Weltmeister als Teamkollegen.

Titel-Bild zur News: Jacques Villeneuve und Nick Heidfeld

Die Zusammenarbeit zwischen Villeneuve und Heidfeld funktioniert bislang gut

Auch im vergangenen Jahr hatte Heidfeld mit dem Australier Mark Webber bereits einen anerkanntermaßen schnellen Teamgefährten, mit dem der Mönchengladbacher gut mithalten konnte. Heidfeld will sich jedoch nicht festlegen, ob Villeneuve oder Webber härter zu schlagen sind: "Den Teamkollegen zu besiegen ist die erste und oberste Direktive in der Formel 1. Das Entscheidende ist, dass man jede Nuss knacken kann", wird der Deutsche in einem Doppelinterview von 'motorline.cc' zitiert.#w1#

Gute Zusammenarbeit

Im bisherigen ersten Saisondrittel erwies sich das Duell der BMW Sauber F1 Team Piloten als sehr ausgeglichen, beide konnten bisher jeweils sechs Punkte für sich verbuchen. Auch Villeneuve will sich daher nicht festlegen, ob Heidfeld sein bislang stärkster Teamkollege ist: "Wir werden heuer nicht um die WM kämpfen können, also müssen wir uns umso mehr auf unser Weiterkommen konzentrieren. Nick und ich müssen daher zusammenarbeiten und alle technischen Daten austauschen", erachtet der Kanadier vielmehr gutes Teamwork als wichtig, um den Rennstall voranzubringen.

"Der WM-Titel ist nicht planbar. Der Zeitpunkt ist mir nicht so wichtig." Nick Heidfeld

Diese Zusammenarbeit funktioniert laut Heidfeld auch sehr gut, überdies sei es ohnehin "interessanter, mit erfahrenen Teamkollegen zusammenzuarbeiten, weil sie mehr Input liefern als ein Neuling. Ich hatte noch nie ein Problem mit einem Teamkollegen und komme auch mit Jacques und Robert (Kubica; Anm. d. Red.) sehr gut aus". In einem ist Villeneuve dem Deutschen jedoch voraus, schließlich war der Kanadier 1997 Weltmeister - ein Ziel, das auch Heidfeld noch vor Augen hat, auch wenn er sich zeitlich nicht festlegen möchte: "Das ist nicht planbar. Der Zeitpunkt ist mir nicht so wichtig."

Villeneuve würde gerne im Team bleiben

Doch obwohl Villeneuve sich nach einem schwachen Comeback für drei Rennen Ende 2004 sowie einer mittelmäßigen Saison im vergangenen Jahr in den ersten Rennen in diesem Jahr deutlich steigern und damit auch seinen Ruf wieder rehabilitieren konnte, bezweifeln nach wie vor viele Experten, dass der Kanadier bei der Vergabe der Cockpits des BMW Sauber F1 Teams für 2007 eine Chance haben wird, zumal auch Testfahrer Kubica bislang überzeugen konnte.

"Ich würde nächste Saison gerne für BMW weiterfahren." Jacques Villeneuve

"Ich würde nächste Saison gerne für BMW weiterfahren, weil ich mich hier wohl fühle und hoffe, dass mein Input uns bisher schon weitergebracht hat", meint Villeneuve, der Kubica ebenfalls attestiert, ein sehr guter Fahrer mit großem Talent zu sein, mit dem er gerne zusammenarbeite. "Man darf nie vergessen, dass der Freitagsfahrer mehr Runden mit neuen Reifen und unterschiedlichen Tankfüllungen fahren kann, als wir das können. Daher sind direkte Vergleiche immer schwierig", gibt er jedoch abschließend zu bedenken.