Button schätzt sich selbst als besten Zweikämpfer ein

Seit seiner Galavorstellung in Hockenheim hält sich Jenson Button für den Formel-1-Fahrer, der am besten überholen kann

(Motorsport-Total.com) - Hockenheim 2004 war Jenson Buttons Sternstunde: Mit einer fahrerischen Glanzleistung erkämpfte er sich vom 13. Startplatz aus noch Rang zwei im Rennen. Aufgrund dieser Performance glaubt er nun, der beste Überholer der Formel 1 zu sein.

Titel-Bild zur News: Jenson Button

Jenson Button strotzt seit einigen Wochen regelrecht vor Selbstvertrauen

"Ich denke, ich habe diese Saison mehr überholt als die meisten anderen Fahrer", sagte er dem 'Guardian'. "In Hockenheim bin ich vom 13. auf den zweiten Platz nach vorne gekommen. Das geht nicht ohne ein paar Überholmanöver. Es gab aber auch andere Rennen, zum Beispiel Brasilien, wo ich Juan (Montoya; Anm. d. Red.) und Felipe Massa in einer Kurve überholt habe. Ich schätze mich selbst als besten Überholer der Formel 1 ein. Definitiv. Wenn ich das richtige Material habe, ist niemand besser als ich."#w1#

BAR-Chassis einfacher zu fahren als der Renault

Dieses fast schon überheblich wirkende Selbstvertrauen hat Button den guten Ergebnissen in der vergangenen Saison zu verdanken, die er als WM-Dritter beendete. Sein BAR-Honda war ein gutmütig zu fahrendes Auto, welches auch den einen oder anderen Fehler vertrug - ganz im Gegensatz zum Renault, den er bis 2002 gefahren ist: "Ich konnte dieses Jahr näher ans Limit rangehen und hatte trotzdem immer ein gutes Gefühl", erklärte er.

Aber: "Es liegt nicht nur am Auto", stellte der 24-Jährige klar, "sondern ich habe auch gelernt, beim Setup genau das umzusetzen, was ich brauche. Da hatte ich bei Renault irre Schwierigkeiten. Der BAR ist ein stabileres Auto, das auch Fehler verzeiht. Wenn man das Limit einmal überschreitet, kann man es mit einer Korrektur noch abfangen. Ich hatte dieses Jahr keinen einzigen Unfall und auch bei den Tests habe ich mich nicht einmal von der Strecke gedreht."

Button betonte außerdem, dass sich "viel im Kopf" abspiele: "Ich fühle mich wohl in diesem Auto. Vertrauen ist eine große Sache in der Formel 1", gab er zu Protokoll. Dabei hilft ihm sicher auch, dass er teamintern als Nummer eins angesehen wird, seit Jacques Villeneuve durch Takuma Sato ersetzt worden ist. Button, trotz seiner zuletzt recht lockeren Sprüche als sehr sensibler Fahrer bekannt, muss das Gefühl haben, gewollt zu werden, um gute Leistungen bringen zu können.

"Ich habe nicht weniger trainiert, weil ich ein Boot hatte"

In diesem Zusammenhang entkräftete er auch die Kritik an seinem luxuriösen Lebensstil, den man ihm zum Vorwurf gemacht hat, als es bei Benetton beziehungsweise Renault nicht allzu gut für ihn gelaufen ist: "Ich habe nicht weniger getestet oder trainiert, weil ich ein Boot hatte", so der BAR-Honda-Pilot. "Im Gegenteil, es war eine tolle Sache, denn auf dem Boot konnte ich einmal abschalten und nachdenken, was man in der Formel 1 unbedingt braucht."

"Sobald es aber nicht mehr so richtig lief und meine Unerfahrenheit sich auszuwirken begann, hat es mir im Umgang mit der Presse nicht geholfen", gab er im Nachhinein zu. Damals war er von den britischen Medien zerrissen worden, weil die sportlichen Erfolge ausgeblieben sind, die Skandale sich aber häuften - von der Geschwindigkeitsüberschreitung auf einer Autobahn bis hin zum von einem Freund gecrashten BMW-PKW. Heute ist Button geläutert: "Ich habe Fehler gemacht und daraus gelernt."