• 15.10.2001 14:12

Formel-1-Boom: RTL übertrifft Zehn-Millionen-Grenze

In diesem Jahr durfte sich Michael Schumachers "Haussender" RTL über neue Rekordeinschaltquoten freuen

(Motorsport-Total.com/dpa) - Der Formel-1-Boom im Fernsehen hält unvermindert an. Obwohl der Gesamtsieg des alten und neuen Weltmeisters Michael Schumacher frühzeitig feststand, übertraf 'RTL' in der Saison 2001 erstmals die magische Zehn-Millionen-Zuschauer- Grenze. Im Schnitt verfolgten nach eigenen Angaben 10,44 Millionen Fans die 17 WM-Läufe. Damit wurde das Rekordergebnis aus dem Vorjahr (9,87 Millionen) um mehr als eine halbe Million Zuschauer verbessert.

Titel-Bild zur News: Michael Schumacher und Kai Ebel

Lösten in Deutschland einen Formel-1-Boom aus: Schumacher und RTL

"Erstmals hat die Formel 1 den Fußball als Nummer-Eins-Sportart in Deutschland überholt. Das ist ein Erfolg der deutschen Fahrer, der deutschen Teams, von Formel-1-Chef Bernie Ecclestone, aber auch von RTL", freute sich RTL-Informationsdirektor Hans Mahr am Montag über den Quotenrekord. Zum Vergleich: Vor zwei Wochen wollten nur 6,82 Millionen Fußballfans die zweite Halbzeit des Länderspiels Deutschland - Finnland sehen.

Bei 13 WM-Läufen saßen mehr als 10 Millionen Zuschauer vor dem Bildschirm. Im Vorjahr schafften das nur neun Grand-Prix- Übertragungen. Insgesamt elfmal konnten die Quoten des Vergleichsrennens aus dem Vorjahr überboten werden. Mit 14,62 Millionen Zuschauern war der Große Preis von Kanada am 10. Juni in Montreal das meist gesehenste Formel-1-Rennen in der Saison. Das Finale in Suzuka verfolgten am Sonntagmorgen bis zu 5,57 Millionen Frühaufsteher. Mit einem Durchschnittswert von 4,61 Millionen Fans erreichte RTL einen Marktanteil von 66,2 Prozent bei allen Zuschauern von drei Jahren an.

Der Aufwand des Konkurrenzsenders Premiere World, der ebenfalls alle WM-Rennen live und ohne Werbeunterbrechungen im Pay TV zeigte, führte nicht zu einem Quotenschwund bei RTL. Auch der Kölner Sender hatte sein Engagement im Vergleich zu den vergangenen Jahren noch einmal erheblich ausgeweitet. "Insgesamt gab es 6966 Übertragungs- Minuten, das sind gut 116 Stunden und damit knapp fünf Tage Formel 1 pur", sagte Pressesprecher Matthias Bolhöfer. Zum Vorjahr (6695 Minuten) bedeutet das eine Steigerung um 4,04 Prozent.

RTL darf die Formel 1 zunächst bis 2003 im frei empfangbaren Fernsehen übertragen. Viele Motorsportfans und Automobilhersteller fürchten, dass danach die Krone des Motorsports nur noch im Bezahlfernsehen (Pay TV) gezeigt wird. Die Münchner KirchGruppe, zu der auch Premiere World gehört, kontrolliert inzwischen 75 Prozent an der Formel-1-Holding SLEC.