• 21.08.2008 15:39

  • von Stefan Ziegler

Zu viele Eingriffe für Tarquinis Geschmack

SEAT-Pilot Gabriele Tarquini findet ausgleichende Veränderungen am Fuhrpark der WTCC gut, sieht momentan allerdings einen Überschuss

(Motorsport-Total.com) - Die Tourenwagen-Weltmeisterschaft WTCC besticht nicht nur durch ihre große Vielfalt an Herstellern, sondern auch durch insgesamt elf verschiedene Rennsieger in der laufenden Saison. Für ein ausgeglichenes Fahrerfeld ist also gesorgt - nur die Umsetzung durch die FIA stößt bei manchen Protagonisten eher auf Unverständnis. SEAT-Pilot Gabriele Tarquini kann jedenfalls nicht nachvollziehen, warum sich die oberste Motorsportbehörde so oft in den WTCC-Wettbewerb einmischt.

Titel-Bild zur News: Gabriele Tarquini

Nicht zufrieden: Gabriele Tarquini hätte gerne weniger Eingriffe seitens der FIA

"Wenn ich ein Hersteller wäre, dann würde ich nicht in die WTCC kommen", sagte Tarquini dem Magazin 'Autosport', schränkte aber im selben Atemzug ein: "Es sei denn, man würde mir heute versichern können, dass morgen noch alles beim Alten wäre." Vor allem SEAT fühlt sich durch die ständigen Eingriffe der FIA im Vergleich zur Konkurrenz benachteiligt.#w1#

"Weshalb sollte ein Hersteller an Bord kommen und sechs Monate lang sein Auto schnell machen? Sie könnten genauso gut einen schlechten Wagen bauen und darauf warten, bis der nächste Eingriff erfolgt und ihnen Flügel verleiht", zeichnete Tarquini ein düsteres Bild. "Die Situation ist nicht besonders toll."

"Nach jedem Rennen gibt es einen neuen Erlass, der irgendeinem Auto unter die Arme greift", erläuterte der Italiener seinen Groll. "Das ist meiner Meinung nach nicht nötig, denn wir sind auf einigen Strecken gut, auf anderen dagegen weniger stark unterwegs - und den anderen geht das genauso", sagte der ehemalige Tourenwagen-Europameister.

"Ich denke, es ist in Ordnung, wenn man zur Halbzeit der Saison ein paar Sachen ändert, um eine bessere Ausgeglichenheit zu erhalten", schlug SEAT-Pilot Tarquini abschließend versöhnliche Töne an und unterstrich nochmals seinen Standpunkt, wonach die FIA etwas zu präsent sei: "Ehrlich gesagt, passiert da einfach zu viel."