• 21.08.2008 16:01

  • von Stefan Ziegler

Müller: "Bei der Einstufung ist die FIA gefragt"

Jörg Müller über die Attraktivität der Tourenwagen-Weltmeisterschaft, neue Hersteller für die Rennserie und die Dieselmotoren-Debatte

(Motorsport-Total.com) - Bereits seit dem Gründungsjahr 2005 ist Jörg Müller in der Tourenwagen-Weltmeisterschaft WTCC aktiv und greift seither für das BMW Team Germany ins Lenkrad. Dementsprechend kennt der Deutsche die Szenerie wie aus seiner Westentasche und zeigt sich begeistert vom Konzept der Serie und dem großen Zuspruch. Weitere Hersteller würde Müller sehr gerne an Bord begrüßen, wie er im Gespräch mit 'Motorsport-Total.com' erläuterte. Der BMW Pilot zeigte sich indes wenig begeistert von Diesel-Fahrzeugen.

Titel-Bild zur News: Jörg Müller

Jörg Müller findet die Leistungsdichte in der WTCC klasse - und das soll so bleiben

"Bei uns ist die Leistungsdichte einfach enorm und auch die Qualität der Fahrer ist richtig gut", meinte Müller und unterstrich seine Äußerungen zur WTCC mit einem aktuellen Beispiel: "Wir haben 15 Leute, die potentiell Rennen gewinnen können. Meiner Meinung nach, sind wir mit diesen elf Rennsiegern aber noch nicht da angekommen, wo wir am Ende der Saison stehen werden."#w1#

Weitere Hersteller erwünscht

"Das zeigt die Qualität der Meisterschaft." Jörg Müller

"Da kommen mit Sicherheit noch einige dazu und das zeigt doch die Qualität der Meisterschaft", führte der 38-Jähirge aus, der sich über den Einstieg eines weiteren Konstrukteurs durchaus freuen würde: "Die Basis dieser Meisterschaft ist ja die beste, die man sich vorstellen kann. Jeder Hersteller hat doch eigentlich ein Zweiliter-Auto im Programm und schön wäre, wenn wir sechs oder sieben Hersteller hätten."

"Volvo fährt ja in Schweden regelmäßig mit und dort war auch schon ein Mercedes unterwegs", nannte Müller potentielle Kandidaten für ein Engagement in der Tourenwagen-Weltmeisterschaft. Während Mercedes hauptsächlich in der DTM unterwegs ist, denkt Volvo im Moment ernsthaft über einen Einstieg in die WTCC nach.

Eine positive Entwicklung, wie Müller findet, der auch andere Konzerne nacheifern könnten: "Es gibt durchaus viele Hersteller, die ein passendes Auto dafür haben und ich wäre froh, wenn noch mehr Hersteller an Bord kommen würden." Doch dabei rückt nicht zuletzt das Thema Motoren in den Fokus der Aufmerksamkeit, sind doch schon jetzt zwei verschiedene Aggregate im Einsatz.

Diesel oder Benziner - das ist hier die Frage...

"Da ist die FIA gefragt." Jörg Müller

Wie sieht ein Fronttriebler die Diskussion um Dieselmotoren und Benziner? "Schwierig ist nun mal die Einstufung und da ist die FIA gefragt, die Einstufung vernünftig vorzunehmen", meinte Müller. "Wenn man in die Vergangenheit blickt oder sich alte Formel-1-Rennen oder Turbo-Rennwagen ansieht, dann merkt man deutlich, dass es sehr schwierig ist, einen Turbomotor mit einem normalen Saugmotor zu vergleichen."

"Von daher ist das im Augenblick recht knifflig", sagte der BMW Pilot, der sich für die aktuelle Saison noch gute Chancen auf den Titel ausrechnet und abschließend ein persönliches Statement zum Thema Dieselmotor abgab: "Für mich ist das halt kein richtiges Rennauto. Wen da einer an dir vorbeizieht, dann pfeift es nur und es hört sich einfach nicht so an, wie sich ein Rennwagen anhören sollte."