• 01.06.2012 20:55

  • von Stefan Ziegler

Yokohama: Vorsicht mit den Reifen in Portimao ...

Die Reifenlieferanten von Yokohama warnen die Fahrer und Teams der WTCC vor extremen Setups in Portimao, um die Pneus nicht zu überstrapazieren

(Motorsport-Total.com) - Und was, wenn es wieder passiert? Mit dieser Frage beschäftigt sich das Fahrerlager der WTCC nach den zahlreichen Reifenschäden vom Salzburgring. Dort hatten sich die Piloten im zweiten Rennen gleich reihenweise platte Vorderreifen eingefangen, was zum Glück jeweils glimpflich ausging. In Portimao könnte sich dergleichen wiederholen, denn diese Bahn gilt als ähnlich fordernd für die Pneus.

Titel-Bild zur News: Yokohama-Reifen

Mehr Druck für eine größere Haltbarkeit: Yokohama rät zur Vorsicht beim Setup

Erneut treffen die Fahrer und ihre Teams auf eine Rennstrecke, die speziell den linken Vorderreifen strapaziert. Eben dieser hatte am Salzburgring kapituliert, als die auf ihn einwirkenden Kräfte zu groß wurden. "Das lag am Layout der Strecke, wie beispielsweise den langen und schnellen Kurven, die zum Teil sogar überhöht waren", erklärt Reifenspezialist Ian Beveridge bei 'Motorsport-Total.com'.

Von den Konsequenzen dieser Entwicklung wurden aber selbst die erfahrenen Ingenieure von Yokohama eiskalt überrascht: "Wir hatten die Reifen nach dem Training überprüft. Sie schienen im akzeptablen Limit zu liegen, doch im zweiten Rennen waren die Temperaturen höher", sagt Beveridge rückblickend. "Dadurch und durch die erhöhte Rundenanzahl waren sie dann über ihrem Limit."

Damit das in Portimao nicht erneut passiert, wird Yokohama den Teams ein konservatives Setup nahelegen. "Wir empfehlen leicht veränderte Einsatzwerte", meint Beveridge. Ein höherer Druck im Reifeninneren und ein weniger ausgeprägter Sturz sollen dabei helfen, die Pneus über die Distanz zu bringen." Dieses Vorhaben ging in Portimao übrigens schon einmal schief - beim WTCC-Debüt 2010.


Eine Runde in Portimao

Tiago Monteiro (Tuenti), der damals das erste Rennen für sich entschieden hatte, erinnert sich noch gut daran: "Die Reifen standen hier schon einmal sehr im Fokus. Es war aber auch ungeheuer heiß", sagt der portugiesische Lokalmatador. "Die Strecke hatte Temperaturen von über 60 Grad Celsius und war so heiß wie nie. Das war vielleicht verrückt." Dieses Mal wird es vergleichsweise mild.

Dennoch regiert die Vorsicht im Fahrerlager, wie Monteiro bestätigt. "Nach den Ereignissen vom Salzburgring machen wir uns ein paar Sorgen um die Reifen. Es könnte sein, dass wir beim Setup etwas konservativer sein müssen, weil es einfach so viele harte Rechtskurven gibt", meint der WTCC-Routinier. "Vielleicht gehen wir da nicht ganz so sehr ans Limit, um auf der sicheren Seite zu sein."