• 18.04.2010 21:15

  • von Stefan Ziegler

Vaulkhard: "Mein Ziel sind die Top 3"

Bamboo-Pilot Harry Vaulkhard im Interview über sein Debüt in der WTCC, das Zwischenfazit nach Brasilien und die weiteren Aussichten für 2010

(Motorsport-Total.com) - Chevrolet-Privatier Harry Vaulkhard bestreitet in diesem Jahr seine erste Saison in der WTCC, hält mit seinen Ambitionen aber keineswegs hinter dem Berg. Der 24-Jährige möchte schon 2010 einen bleibenden Eindruck in der Independents' Trophy der Tourenwagen-WM hinterlassen und hat sich fest vorgenommen, am Jahresende in den Top 3 zu stehen. Im Interview mit 'Motorsport-Total.com' spricht Vaulkhard über seine bisherigen WTCC-Eindrücke und seine Ziele mit Bamboo Engineering.

Titel-Bild zur News: Harry Vaulkhard

Bamboo-Pilot Harry Vaulkhard will den dritten Klassenrang unbedingt halten

Frage: "Harry, du bist ein Neuling im Starterfeld der WTCC. Wie gefällt dir diese Rennserie und was sind deine ersten Eindrücke?"
Vaulkhard: "Die Serie an sich ist richtig toll. Ich war zuvor in der britischen Tourenwagen-Meisterschaft unterwegs und dort gibt es drei unterschiedliche Fahrzeugklassen. In der WM scheint sich das alles auf einem etwas ebenerem Spielfeld zu bewegen."#w1#

"Alle Fahrzeuge gehören der S2000-Klasse an. Die Werksautos sind etwas schneller unterwegs als alle anderen, aber das ist ja auch nichts Schlechtes - ganz im Gegenteil. Diese Jungs entwickeln ihre Autos auch kontinuierlich weiter und das ist genau das, um was es im Motorsport geht."

Die WTCC als Sponsoring-Chance

Frage: "Wie fühlt es sich an, in einer WM unterwegs zu sein?"
Vaulkhard: "Das ist natürlich ein großartiges Gefühl. Aus kommerzieller Sicht ist das schlichtweg ein riesiger Vorteil. Eigentlich hatten wir es auf die WM abgesehen, weil wir quasi kein Sponsoring für eine Kampagne in Großbritannien zusammen bekommen haben."

"Wir haben uns einfach gesagt, dass wir das Risiko eingehen wollen." Harry Vaulkhard

"Generell ist es natürlich überall schwierig, ein Budget aufzutreiben. Wir haben uns einfach gesagt, dass wir das Risiko eingehen wollen. Unsere Aussichten sind langfristig halt besser, wenn wir uns auf WM-Niveau engagieren."

Frage: "Wie lautet dein Fazit zum ersten Wochenende? War es so, wie du es dir vorgestellt hattest oder war es vielleicht sogar besser?"
Vaulkhard: "Im vergangenen Jahr haben wir bereits den ETCC bestritten, also war es - zumindest aus organisatorischer Sicht - ziemlich ähnlich. In Bezug auf die Ergebnisse muss ich sagen, dass ich mir persönlich zum Ziel gesetzt hatte, in die Top 3 vorzudringen."


Fotos: Bamboo, WTCC in Curitiba


"Das hat zwar nicht geklappt, aber jetzt bin ich Dritter in der Privatierwertung. Damit bin ich sehr zufrieden. Vielleicht hätten wir sogar noch etwas besser abschneiden können, doch am Freitag hatte ich einen Trainingscrash, der mich etwas zurückgeworfen hat. Wäre das nicht passiert, wäre das Wochenende möglicherweise etwas anders für mich verlaufen."

Stadtkurse sind Neuland für Vaulkhard

Frage: "Wie ist es um deine Pläne für den weiteren Saisonverlauf bestellt? Willst du den dritten Rang halten?"
Vaulkhard: "Ja, das ist mein Ziel. Einfach wird das aber nicht. Mein Ziel ist jedenfalls, am Jahresende in den Top 3 zu stehen. Illusionen mache ich mir deswegen allerdings keine - das wird hart. Mit Platz vier oder fünf wäre ich auch zufrieden, doch die Top 3 wären natürlich noch besser."

"Das Fahrzeug ist spitze. RML hat dieses Auto hervorragend entwickelt." Harry Vaulkhard

Frage: "Wie gefällt dir der Chevrolet Lacetti?"
Vaulkhard: "Das Fahrzeug ist spitze. RML hat dieses Auto hervorragend entwickelt. Bamboo hat ebenfalls noch einmal ein paar Entwicklungen angestellt, die ebenfalls positiv waren. Das Auto ist richtig gut."

Frage: "Freust du dich schon auf Marrakesch? Was ist dort drin für dich?"
Vaulkhard: "Ich war noch nie auf einem Stadtkurs, das wird also sehr interessant. Man darf gespannt sein, wie wir dort im Vergleich zu den BMW Autos aussehen. Die kommen aufgrund ihres Heckantriebs sehr gut aus den Ecken heraus."

"Wir haben aber sicherlich eine Chance. Die Frage ist halt, wie gut wir mit den Schikanen klarkommen. Im Prinzip besteht Marrakesch ja ausschließlich aus Geraden und Schikanen."