• 11.03.2010 11:54

  • von Stefan Ziegler

Bamboo Engineering: Der WTCC-Einstand ist geglückt

Harry Vaulkhard und Darryl O'Young lieferten bei ihrem WM-Debüt in Brasilien eine gute Show ab und konnten auf Anhieb bei den Privatiers mithalten

(Motorsport-Total.com) - So stellt man sich ein erfolgreiches Debüt in der Tourenwagen-WM vor: Das britische Bamboo-Team schickte im brasilianischen Curitiba erstmals zwei Fahrzeuge an den Start und wusste gleich zu überzeugen. Harry Vaulkhard und Darryl O'Young bewegten ihre Chevrolet Lacettis auf Augenhöhe mit den restlichen Privatfahrern und fuhren in den beiden Sprintrennen prompt gute Punkte ein.

Titel-Bild zur News: Harry Vaulkhard

Und gleich kracht's... - Harry Vaulkhard rutscht im Freien Training über das Limit

Gleichwohl hatten die Mechaniker der WTCC-Neulinge in Südamerika einiges zu tun: Vaulkhard rutschte im Freien Training von der Strecke und beschädigte sein Auto schwer, O'Young hatte seinerseits nach dem ersten Sprintrennen einige Kratzer im Lack zu beklagen. Am Ende standen dennoch satte 19 Punkte für Bamboo Engineering zu Buche - das WTCC-Debüt ist also geglückt.#w1#

Coleman ist stolz auf sein Bamboo-Team

Das sieht auch Teamchef Richard Coleman nicht anders: "Wir hatten ein ordentliches Wochenende. Beide Autos waren schnell und zuverlässig", so der Brite. "Wir mussten eine große Herausforderung meistern, denn Harrys Wochenende wurde von einem heftigen Unfall in Mitleidenschaft gezogen. Er hat aber gute Arbeit geleistet, indem er zwei vierte Plätze geholt hat", hält Coleman fest.

Sergio Hernandez, Darryl O'Young, Franz Engstler

Darryl O'Young fuhr gleich in seinem ersten Rennen auf das Podium der Privatiers Zoom

"Darryl hätte hingegen beinahe bei seinem Debüt einen Klassensieg eingefahren, obwohl eine keine Erfahrung mit Fronttrieblern hatte", sagt der Bamboo-Teamchef und verweist auf die Schlussrunde von Lauf eins, in der O'Young einen Überholversuch gegen Stefano D'Aste versuchte und diesen mit einem Ausritt bezahlte - statt dem Klassensieg gab's daher "nur" einen dritten Platz für Bamboo.


Fotos: Bamboo, WTCC in Curitiba


Insgesamt ist Coleman von den Fähigkeiten seiner Mannschaft überzeugt, auch wenn die Konkurrenz groß ist: "Das Proteam wird über eine Saison nur schwer zu schlagen sein, doch ich fühle, dass wir sie herausfordern können", sagt der Bamboo-Teamchef. Das Fahrergespann des neuen Rennstalls zog nach dem durchaus überzeugenden Premierenauftritt in Brasilien ebenfalls ein positives Fazit.

Positives Fazit bei Vaulkhard und O'Young

"Es war ein bisschen frustrierend, denn ich hatte ein kleines Handicap: Mein Unfall hat mich einiges an Streckenzeit gekostet", so Vaulkhard. "Die Jungs haben allerdings einen großartigen Job gemacht, um mich wieder auf den Kurs zu bringen. Mit der Balance meines Autos war ich nicht zufrieden, konnte sie in der kurzen Zeit aber nicht mehr verbessern", berichtet der 24-jährige Brite.

Darryl O'Young

Bamboo Engineering meisterte das erste WTCC-Wochenende mit großem Erfolg Zoom

Verknallt hat sich der Chevrolet-Pilot aber sofort: "Ich liebe die WTCC regelrecht und bin überzeugt davon, dass der Chevy ein richtig tolles Fahrzeug sein wird", gibt Vaulkhard zu Protokoll und fügt an: "Ich bin nun Dritter in der Independents' Trophy - und das nach einem schlechten Wochenende. Daher bin ich zufrieden." Teamkollege O'Young belegt Rang vier und ist nicht minder glücklich damit.

"Als ich in das Wochenende ging, gab es viele Unbekannten für mich. Ich lernte also auf jeder Runde", so der 29-Jährige. "In Bezug auf die Pace hatten wir an diesem Wochenende ein großartiges Auto. Rückblickend muss ich sagen, dass ich mich vielleicht nicht mit D'Aste hätte anlegen sollen, aber ich wollte natürlich gewinnen. Wir stehen allerdings erst am Anfang dieser Meisterschaft", meint O'Young.