• 09.04.2011 10:01

  • von Stefan Ziegler

USA 2012: Die Fahrer wünschen sich Laguna Seca

'Motorsport-Total.com' hat sich im Fahrerlager der WTCC umgehört und fand heraus: Die Piloten würden 2012 am liebsten in Laguna Seca antreten

(Motorsport-Total.com) - Im kommenden Jahr wird die WTCC erstmals in den Vereinigten Staaten antreten und damit den Sprung über den Atlantik wagen, der schon vor einigen Saisons angedacht war. Dieses Mal scheint Marcello Lotti allerdings Nägel mit Köpfen zu machen, denn erste Partnerschaften wurden bereits an den Start gebracht und die Planungen laufen auf Hochtouren. Offen ist nur noch: Wo fährt die WTCC?

Titel-Bild zur News: Johnny O'Connell, Jan Magnussen, Oliver Gavin, Olivier Beretta

Sportwagen in Laguna Seca: Die Fahrer wünschen sich dort ein WTCC-Rennen...

Für die Leser von 'Motorsport-Total.com' gibt es nur eine Antwort auf diese Frage: Laguna Seca. In einer unlängst durchgeführten Umfrage sprachen sich 47 Prozent der Teilnehmer für einen Rennevent auf der kalifornischen Strecke aus, die laut WM-Promoter Lotti in die Überlegungen mit einbezogen wird. In Las Vegas und Sonoma gibt es aber noch weitere Kandidaten an der US-Westküste.

Bekannt aus dem Fernsehen: Laguna Seca

Wie 'Motorsport-Total.com' am Rande des Saisonauftakts im brasilianischen Curitiba erfuhr, ist Laguna Seca auch bei den WTCC-Fahrern der absolute Favorit. Die 3,6 Kilometer lange Rennbahn bei Monterey wird von allen Piloten als Wunschstrecke bezeichnet, obwohl die meisten Fahrer dort noch überhaupt nicht angetreten sind. Ihr guter Ruf eilt der Strecke in Laguna Seca eben voraus.

"Laguna Seca sieht im Fernsehen einfach beeindruckend aus", meint Mehdi Bennani (Proteam), der einen WM-Event in den USA auf das Wärmste begrüßt. "Die WTCC ist eine Weltmeisterschaft und sollte nach Möglichkeit auf allen Kontinenten vertreten sein. Ich finde es also gut, diesen Schritt zu machen. Ich hoffe sehr darauf, dass es klappt, 2012 ein USA-Rennen zu haben", sagt der Afrikaner.

"Laguna Seca sieht im Fernsehen einfach beeindruckend aus." Mehdi Bennani

Darryl O'Young (Bamboo Engineering) teilt diese Ansicht: "Ein USA-Rennen wäre eine großartige Geschichte", findet der aus Hongkong stammende Rennfahrer. "Ich wuchs in Kanada auf und habe aus diesem Grund viele Fans und Unterstützer in Nordamerika. Ich trete gerne in den Vereinigten Staaten an, würde mich daher sehr über einen WTCC-Event dort freuen. Ich finde das klasse."¿pbvin|0|3543|wtcc|0|1pb¿

Die USA-Planungen erhalten positives Feedback

"Die Atmosphäre in den USA ist ganz anders als in Europa oder Asien. Für eine Weltmeisterschaft ist es wichtig, möglichst überall vertreten zu sein und viele Facetten in sich zu vereinigen. Wenn wir nun die USA zu unserem Kalender hinzufügen können, ist das fantastisch", erklärt O'Young und merkt an: "Ich persönlich mag Laguna Seca sehr gerne. Dort zu fahren wäre wirklich etwas Besonderes."

Diese Aussage erntet die Zustimmung von Michel Nykjaer (Sunred): "Laguna Seca würde bestimmt sehr viel Spaß machen", sagt der Däne. "In den USA gibt es aber viele tolle Rennstrecken. Generell fände ich es prima, dorthin zu reisen. Es ist ein interessantes Land und es wäre richtig klasse, dort anzutreten." Auch Tom Coronel (ROAL) outet sich als großer Fan der Nordamerika-Planungen.

"Laguna Seca würde bestimmt sehr viel Spaß machen." Michel Nykjaer

"Ich freue mich darauf. Ich habe immer sehr viel Spaß an neuen Strecken. In den USA habe ich bislang aber nur einen IndyCar-Test in Sebring bestritten und nichts weiter. Ich kenne also keine Kurse in den Vereinigten Staaten. Die berühmten Bahnen sind mir aber natürlich ein Begriff", meint der Niederländer. "Jederzeit gerne" würde auch Fredy Barth (SEAT-Swiss) in die USA reisen.

Wäre auch ein Stadtkurs denkbar?

Der schweizer Rennfahrer hat ebenfalls einen bestimmten Kurs im Visier: "Laguna Seca ist natürlich der Favorit. Sebring wäre auch schön. Irgendeine der großen Strecken sollte es sein", hält Barth fest. "Ein Stadtkurs dürfte es wegen mir auch sein. Ich bin da vollkommen offen. Ich finde die Idee an sich schon sehr cool." Gabriele Tarquini (Lukoil-Sunred) hat hingegen "keinerlei speziellen Wünsche".

"Laguna Seca kennt man natürlich aus dem Fernsehen. Das scheint ein toller Rennplatz zu sein. Abgesehen davon kenne ich nicht viele Kurse. Ich war dort nur hin und wieder auf Stadtstrecken unterwegs", sagt der Italiener. Franz Engstler (Engstler), der einzige Deutsche in der WTCC, teilt die Meinung seiner Fahrerkollegen und nennt Laguna Seca als seine Wunschstrecke für 2012.

"Ich bin da vollkommen offen. Ich finde die Idee an sich schon sehr cool." Gabriele Tarquini

"Dieser Kurs wäre sicherlich prädestiniert für unsere Meisterschaft", meint der Routinier aus dem Allgäu. "Ich würde das aus Fahrersicht bevorzugen. Ich denke, diese Strecke würde Spaß machen und zugleich unseren Autos entgegen kommen. Unabhängig vom Tourenwagen-Sport ist natürlich auch Daytona ein klangvoller Name für einen Piloten, ganz klar", hält Engstler in Curitiba fest.


Fotos: WTCC in Curitiba


Der US-amerikanische Motorsport ist anders

Tiago Monteiro (Sunred) kann sich ebenfalls für ein USA-Rennen erwärmen: "Ich liebe dieses Land und auch die Art und Weise, wie man dort Rennsport bestreitet. Ich halte das für eine sehr gute Idee. Als Weltmeisterschaft sollten wir sicherlich in Nordamerika präsent sein. Auch die Formel 1 wird bald wieder dort auftreten. Die Amerikaner haben aber eine andere Mentalität, was Motorsport anbelangt."

"Sie finden allerdings auch viel Gefallen an der europäischen Herangehensweise", erläutert der Portugiese. "Es gibt beispielsweise viele Fans aus den USA, die sich an meine Zeit in der ChampCar-Serie erinnern und die mein Tun noch heute verfolgen. Es besteht also ein großes Interesse", sagt Monteiro und nennt "Laguna Seca, Elkhart Lake oder auch Mid Ohio" als mögliche WTCC-Kurse.

"Es gibt sehr viele gute Möglichkeiten. Laguna Seca wäre jedenfalls eine der besten." Tiago Monteiro

"Eine Strecke aus dieser Reihe wäre einfach klasse", findet der ehemalige Formel-1-Pilot. "Es gibt aber auch einige sehr gute Stadtkurse wie Phoenix. Das wäre für die Tourenwagen-WM aber wohl nicht ganz so einfach zu bewerkstelligen. Long Beach könnte ich mir auch gut vorstellen. Es gibt sehr viele gute Möglichkeiten. Laguna Seca wäre jedenfalls eine der besten", erläutert Monteiro.