• 12.03.2009 09:29

  • von Stefan Ziegler

Treml: "Erfolg ist nicht planbar"

Das Engstler-Team hat in der vergangenen Saison einen Überraschungs-Erfolg gelandet, den selbst Teammanager Kurt Treml nicht erwartet hätte

(Motorsport-Total.com) - Franz Engstler und sein Privatrennstall waren in der vergangenen Saison der Independents' Trophy im Rahmen der Tourenwagen-Weltmeisterschaft (WTCC) unter den Hauptdarstellern - und haben dabei nicht nur die eigenen Erwartungen mehr als übertroffen. Während sich Teamchef und Fahrer Engstler in der Fahrerwertung den zweiten Platz sichern konnte, wurde das Engstler-Team am Jahresende ebenfalls mit dem zweiten Rang in der Gesamtwertung geführt. Ein voller Erfolg für die WTCC-Debütanten.

Titel-Bild zur News: Franz Engstler, Curitiba, Curitiba Circuit

Franz Engstler pilotierte den BMW 320si beim Saisonauftakt zu elf Trophy-Punkten

Gegenüber 'Motorsport-Total.com' blickte Teammanager Kurt Treml zurück auf das erste Jahr in der Tourenwagen-WM, das für die Mannschaft aus dem Allgäu einige positive Überraschungen bereithalten sollte. "Wir hatten gehofft, uns am Saisonende unter den Top 5 platzieren zu können", meinte Treml. "Der Vizetitel war schließlich das Ergebnis von harter und konsequenter Arbeit."#w1#

Diese mündete letztendlich im Rennsieg beim letzten WM-Lauf des Jahres - auf dem schwierigen "Guia Circuit" in Macao. "Dort gewinnt nicht immer der schnellste Fahrer, sondern der intelligenteste", erläuterte Treml und ergänzte: "Macao ist eine Strecke, die jeden Fehler sofort gnadenlos bestraft und in den Leitplanken enden lässt - da ist dann an ein Weiterfahren nicht mehr zu denken."

"Franz fährt schon seit zehn Jahren in Macao und war auch schon mehrmals am Podest, wir sind aber auch schon mit halben Totalschäden nach Hause gefahren. Dort macht sich Erfahrung eben doppelt bezahlt", gab der Teammanager der Engstler-Truppe zu Protokoll. Und doppelt bezahlt machte sich der Macao-Ausflug 2008 erst recht, holte Engstler mit seinem Sieg doch P2 in der Gesamtwertung.

Friedrich Nohl, Franz Engstler und Kurt Treml

Friedrich Nohl im Gespräch mit Franz Engstler und Teammanager Kurt Treml Zoom

Damit hätte im Vorfeld wohl niemand unbedingt gerechnet. Treml: "Erfolg ist nicht planbar, Einsatz und Engagement hingegen schon! Wir konnten uns konsequent weiterentwickeln und unsere Erkenntnisse umsetzen. Da wir nicht die Budgets für viele Testfahrten hatten, mussten wir unsere Rückschlüsse eben aus dem Rennwochenenden ziehen", erläuterte der Diplom-Ingenieur.

"Jedes Rennen entwickelt seine Eigendynamik und von großen Unfällen blieben wir 2008 verschont - was auch dem Budget gut getan hat. Wir haben, außer im ersten Rennen in Oschersleben, jedes Mal gepunktet und das war letztendlich unser Ziel. In einer Rennserie mit über 20 Rennen darf man sich keine Nullnummer erlauben, um nicht den Anschluss zu verlieren", meinte Treml abschließend.

Beim diesjährigen Saisonauftakt im brasilianischen Curitiba ist es Kurt Treml und seinem Team einmal mehr gelungen, mit beiden Autos in die Punkte zu fahren. Während Engstler in den beiden Sprintrennen insgesamt elf Punkte einstrich, konnte Kristian Poulsen zum Jahresbeginn sieben Zähler einfahren. Damit liegt der Privatrennstall schon jetzt auf dem dritten Rang der Trophy-Wertung.